Architekt Dipl - termosfassade.info
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Dämmstoffes. Meistens ist hierbei die vordere Dämmschicht noch trocken,<br />
sodass der Bauschaden erst dann bemerkt wird, wenn er sich durch<br />
Durchnässung des Mauerwerks, verbunden mit Schimmelbildung bemerkbar<br />
macht. Dass die dämmende Wirkung des Dämmstoffes hierbei sich in ihr<br />
Gegenteil verkehrt, weil er – nass wie er nun ist – auch noch ein sehr guter<br />
Wärmeleiter geworden ist, sei nur am Rande vermerkt. Die Folge ist<br />
unausweichlich: Das Gebäude muss eingerüstet werden, die gesamte<br />
Dämmschicht mit allem was darauf klebt muss entfernt werden, das Mauerwerk<br />
braucht zur Trocknung Monate, und danach stellt sich die Frage „was nun?“<br />
Sollte das vom Dämmstoff befreite Mauerwerk ausreichend dick sein, z.B. aus<br />
36,5 cm starkem Ziegelmauerwerk bestehen, genügen zu Sanierung ein<br />
normaler Verputz und der Schwur „nie, nie wieder Dämmstoff an die Fassade<br />
kleben!“.<br />
Sollte das Mauerwerk aber so konstruiert sein, dass es ohne Dämmstoff gar<br />
nicht auskommt, ist guter Rat im wortwörtlichen Sinne teuer. Eine der besten<br />
Lösungen dieses Problems besteht darin, eine 40 mm dicke Schaumglasschicht<br />
anzukleben und diese sodann mit einer vorgehängten Fassadenkonstruktion zu<br />
verhüllen. Schaumglas ist nämlich ein Dämmstoff aus geschlossenen<br />
Glasblasen, der vollkommen dampfdicht ist, und sich daher nicht mit Tauwasser<br />
anreichern kann. Es ist es ein hervorragendes Material – leider aber auch<br />
kostspielig. 90<br />
Das „Absaufen“ von Dämmungen ist ein wohlbekannter und häufiger<br />
Bauschaden. Halbwegs aufmerksamen Baumenschen ist er zumindest aus der<br />
Fachliteratur hinlänglich bekannt. Da es nicht nur die „anerkannten Regeln der<br />
Baukunst“ gibt, sondern auch „anerkannte Fehler der Baukunst“, kann sich ein<br />
Planer nicht auf Nichtwissen oder gar auf Normen und Empfehlungen der<br />
Dämmstoffindustrie herausreden. Er ist in vollem Umfang<br />
schadensersatzpflichtig und wir können nur hoffen, dass er ausreichend<br />
berufshaftpflichtversichert ist.<br />
Das Absaufen von Dämmstoffen im Sommer<br />
In der einschlägigen Fachliteratur wurde dieser Vorgang bis heute nicht<br />
behandelt. Ich vermute, dass das sommerliche Absaufen von Dämmstoffen<br />
sogar immer am Anfang der Schadensentwicklung steht. Was geschieht da also<br />
unvermeidbar? Im Sommer haben wir hohe Lufttemperaturen und relative<br />
Luftfeuchtigkeiten von 90% und mehr. Geringe Absenkungen der<br />
Lufttemperatur führen daher sehr schnell zur Wasserdampfsättigung.<br />
Wasserdampf verwandelt sich in tropfbares Wasser. An einem feuchtschwülen<br />
heißen Sommertag diffundiert also Wasserdampf ungehindert in die<br />
Dämmschicht ein. In der Dämmschicht befindet sich allerdings ein<br />
Temperaturgefälle von außen nach innen. In den tieferen Schichten des<br />
Dämmstoffs ist es also kälter. Spätestens an der Grenzschicht zwischen<br />
Dämmstoff und Mauerwerk kommt es zum Ausfall von Tauwasser, das sich<br />
90 Eine weitere sehr gute Möglichkeit ist der Bau einer TERMOSFASSADE, einer Erfindung des<br />
Verfassers.<br />
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