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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Oberflächentemperaturen der Wände, stellt sich eine Temperieranlage sogar als<br />

„flink“ heraus, da nach etwa sechs Stunden Anheizzeit sich die richtige<br />

Temperatur bereits einstellt. Bei Konvektionsheizungen dauert das mehrere<br />

Tage. Richtig ist allerdings, dass eine Temperieranlage auf wechselnde<br />

Aussenlufttemperaturen nur sehr langsam reagiert. Dies ist allerdings kein<br />

Nachteil, zumal die Reaktionszeit, die mehrere Stunden beträgt recht gut zu<br />

dem Zeitraum passt, den eine Wetteränderung benötigt. Weil das so ist, wird<br />

eine Temperieranlage auch nicht über einen Aussenfühler geregelt sondern nur<br />

über Innenraumthermostate.<br />

Das erhöhte Temperaturgefälle in der Außenwand<br />

Das Temperaturgefälle in der Außenwand von innen nach außen ist etwa 3 – 4<br />

K höher als bei einer Konvektionsheizung. Damit erhöht sich – rechnet man<br />

nach DIN 4108 – der Transmissinoswärmestrom unter der Annahme einer<br />

minimalen Aussentempertaur von – 15 °C um etwa 2 %, vorausgesetzt man<br />

rechnet richtig auf der Kelvinskala. Nach den Vorgaben der EnEV würden damit<br />

die Heizkosten im gleichen Masse steigen. Das wäre wenig. Allerdings sieht es<br />

erheblich günstiger aus. Eine Temperieranlage reduziert nämlich die<br />

Stofffeuchte in der Außenwand auf nahezu den Betrag „0“. Das<br />

Fraunhoferinstitut für Bauphysik hat erst jüngst ermittelt, dass hierdurch die<br />

Wärmeleitzahl des Mauerwerks auf ein Viertel des Tabellenwerts verkleinert<br />

wird. Damit viertelt sich nach der bereits bekannten Gleichung von Fourier auch<br />

der Transmissionswärmestrom. Rechnerisch kommt es daher zu einer<br />

drastischen Energieeinsparung trotz des etwas höheren Temperaturgefälles in<br />

der Außenwand.<br />

Weitere – auch tatsächliche – Einsparungen entstehen dadurch, dass an<br />

Fensterflächen wegen der nahezu ruhenden Raumluft der konvektive<br />

Wärmeübergang von Luft in Glas sehr gering ist – so gering, dass bei<br />

temperierten Gebäuden sogar auf die Zweischeibenisolierverglasung verzichtet<br />

werden kann. Das freut die Denkmalpfleger ungemein, weil nun wieder Fenster<br />

mit sehr dünnen Sprossen gebaut werden können. Hinzu kommt, dass die<br />

Raumlufttemperatur etwa 3 – 4 K geringer gehalten werden kann. Auch damit<br />

mindern sich das Temperaturgefälle und die damit verbundenen Heizkosten.<br />

Der unmittelbare Energieeintrag über die Wandheizkreise in der Außenwand<br />

ohne den uneffektiven Weg über erwärmte Raumluft, die sich teilweise ins Freie<br />

verflüchtigt, ohne jemals die Wandflächen erreicht zu haben, ist ein weiterer<br />

Grund für die wirtschaftliche Betriebsweise von Temperieranlagen.<br />

Regelung von Temperieranlagen<br />

Da das Ziel einer Temperieranlage darin besteht, die Wandoberflächen auf eine<br />

bestimmte Temperatur zu bringen, wäre die beste Regelungsmethode über<br />

einen Temperaturmessfühler, der in die Wand eingebaut ist. Leider ist<br />

derartiges jedoch noch nicht auf dem Markt. Mit zunehmender Verbreitung<br />

dieser Heizmethode wird jedoch in hoffentlich nicht allzu ferner Zeit die<br />

Messgeräteindustrie sich dieser Aufgabe stellen. Einstweilen müssen wir uns mit<br />

Raumthermostaten behelfen, die auf Raumlufttemperaturen reagieren. Hierbei

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