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Architekt Dipl - termosfassade.info

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tropfbar gewordene Wasser verbleibt nun für alle Zeiten im Dämmstoff. Dieses<br />

mehrfach sich wiederholende Ereignis führt im Verlaufe einiger Jahre zum<br />

völligen Absaufen des Dämmstoffs. Trotz sorgfältiger und völlig normgerechter<br />

Bauweise ist auch dieses Flachdach zum totalen Sanierungsfall geworden.<br />

Was also tun?<br />

Gegen Osmose auf Flachdächern hilft nur eines. Das Flachdach muss ein<br />

ausreichendes Gefälle haben, sodass Wasserlachenbildung nicht stattfindet und<br />

die Stoffe, die zusammen mit dem Wasser eine Lösung bilden können, ständig<br />

bei Regenwetter abgeschwemmt werden. Unter 5% Gefälle geht da nichts.<br />

Gegen Tauwasserbildung in der Dämmschicht gibt es ein einfaches aber leider<br />

sehr teures Verfahren 149 . Lassen Sie als Dämmstoff nur Schaumglas zu.<br />

Schaumglas ist nämlich völlig dampfdicht und kann keinen Wasserdampf<br />

aufnehmen. Die untere Dampfsperre kann dann weggelassen werden, wodurch<br />

ein Teil der Mehrkosten des Schaumglases aufgefangen wird.<br />

In die Diskussion um die EnEV haben sich nun die Hersteller von Schaumglas<br />

eingeschaltet.. Die Anforderungen an die Dicke von Dämmstoffen auf<br />

Flachdächern sind nämlich so überzogen, dass eine Dämmung mit Schaumglas<br />

für den Normalbauherrn unerschwinglich geworden ist. Bei einer von der<br />

Schaumglasindustrie gesponserten Veranstaltung mit anschließender<br />

Verköstigung habe ich in der Diskussion daher die Frage gestellt, wie die<br />

Schaumglasindustrie zu den verordneten Dämmstoffstärken stünde, da doch<br />

offensichtlich nun massive Absatzprobleme bestünden und welche<br />

Dämmstärken denn aus der Sicht der Schaumglasindustrie zu einem<br />

ausreichenden Wärmeschutz führen würden. Der Referent dieser<br />

Veranstaltung, Prof.Dr.-Ing. Gerd Hauser, der in der Fachwelt bekannteste<br />

Anhänger und Promotor der EnEV, der in seinem Vortrag verkündet hatte, dass<br />

eine richtige Dämmung bei 15 cm Dicke erst begönne, hatte zu diesem<br />

Zeitpunkt die Veranstaltung bereits verlassen. Dies ermutigte den Vertreter der<br />

Dämmstoffindustrie auf meine entsprechende Frage zu der Aussage, dass nach<br />

eigenen Forschungen ein ausreichender Wärmeschutz, der sog.<br />

„Mindestwärmeschutz“, bereits bei 40 mm Dämmstärke erreicht sei.<br />

Schätzungsweise waren bei dieser Veranstaltung rund fünfhundert <strong>Architekt</strong>en<br />

vertreten, die sich alle schon auf die ebenfalls gesponserte Verköstigung<br />

freuten. Die Aussage der Schaumglasindustrie war nun aber das glatte<br />

Gegenteil dessen, was der Hauptreferent des Abends aus professoraler Sicht<br />

verkündet hatte. Das Ergebnis war, dass die versammelte Zuhörerschaft sich in<br />

atemloses Schweigen flüchtete und Trost bei den kulinarischen Genüssen<br />

suchte.<br />

Ich meine, dass unter dem Gesichtspunkt der Tauwasserverhütung 40 mm<br />

Schaumglas völlig ausreichen. Auch unter dem Gesichtspunkt der sparsamen<br />

149<br />

Spätestens hier folgendes: „Es gibt nicht billiges oder teueres Bauen, sondern nur richtiges Bauen“.<br />

(Zitiert nach Raimund Probst)<br />

96

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