Architekt Dipl - termosfassade.info
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interessiert.<br />
Dämmstoffe sind zur Verringerung des Energiedurchgangs durch Außenwände<br />
ungeeignet, soweit sie das Maß überschreiten, das zur Tauwasservermeidung<br />
erforderlich ist.<br />
Wer mir bis hierhin gefolgt ist und es verkraftet hat, dass ich an der<br />
bauphysikalischen Weltordnung gerüttelt habe, kann sich selbst letzte<br />
Gewissheit hierüber mit einer Berechnung nach den Regeln der DIN 4108<br />
verschaffen, wobei er hierbei die Grenzschichttemperaturen zwischen Wand<br />
und Dämmstoff berechnen muss. Die Formeln hierfür stehen alle im<br />
„Wendehorst“ 88 . Hierbei wird er dann zu dem hier geschilderten Ergebnis<br />
kommen. Das Temperaturgefälle, ausgedrückt in (Δ K) geht bei diesen<br />
Berechnungen nämlich als Faktor in die Berechnung ein. Zwischen<br />
Temperaturgefälle und Energiedurchgang besteht ein linearer – also<br />
unmittelbarer – Zusammenhang.<br />
Zum besseren Verständnis eine weitere aus dem Alltag bekannte Analogie:<br />
Jeder kennt das Phänomen des Staus auf Autobahnen. Was nehmen wir hier<br />
wahr? Nach bisher flotter Fahrt merken wir am Geblinke von Warnlichtern<br />
vorausgefahrener Autos: Ein Stau! Wir treten also auf die Bremse. Von da ab<br />
geht es im Kriechgang weiter. Je dichter der Verkehr bisher war, umso größer<br />
ist der Stau. Nach den Verkehrslageberichten oft über 40 km. Irgendwann<br />
kommen wir dann zu der Stelle, die den Stau ausgelöst hat. Meistens ist das<br />
eine Baustelle, bei der nur noch eine Fahrspur freigegeben ist. Kaum sind wir<br />
da vorbei, geht es schneller als zuvor weiter, weil nämlich der Verkehr vor uns<br />
eine ganze Zeit lang sehr dünn ist. Wir können daher einen großen Teil des<br />
eingetretenen Zeitverlustes wieder wettmachen.<br />
Betrachten wird dieses Ereignis für alle betroffenen Autofahrer, stellen wir fest,<br />
dass jeder letztlich sein Ziel erreichen wird. Nicht einer ist übrig geblieben. Bei<br />
einigen ist das Abendessen inzwischen kalt geworden. Nun können wir die<br />
Menge der Autofahrer mit der Energiemenge gleichsetzen, die wegen eines<br />
Temperaturgefälles sich verlagert. Die Engstelle auf der Autobahn setzen wir<br />
mit einer Dämmschicht gleich. Die Analogie stimmt bis ins Detail. Die<br />
Anhäufung der Autos vor dem Stau entspricht dem erhöhten Energieniveau<br />
hinter einem Dämmstoff. Das wichtigste, was uns nun klar wird: Am Ende ist<br />
die Summe der durchgefahrenen Autos genau so hoch, als hätte es die<br />
Engstelle gar nicht gegeben. Übertragen: Ob mit oder ohne Dämmstoff –<br />
letztlich ist die durchgegangene Energiemenge gleich. Nur die Art und Weise,<br />
wie sie sich verlagert hat, der zeitliche Ablauf, war unterschiedlich. Mit dieser<br />
Analogie im Hinterkopf werden wir das weitere besser verstehen.<br />
In den Hirnen der Verbraucher – auch der <strong>Architekt</strong>en – hat sich festgesetzt,<br />
dass Dämmung mit Energieeinsparung faktisch gleichgesetzt werden kann. In<br />
88 Standardtabellensammlung für <strong>Architekt</strong>en und Bauingenieure.<br />
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