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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Tondachziegel saugen das Tauwasser einfach auf wie ein Löschblatt und geben<br />

es nach oben ab. Im Frühjahr sieht man daher bei Tonziegeldächern Dampf<br />

aufsteigen. Daher sind Tonziegeldächer der Betonsteineindeckung vorzuziehen,<br />

da die Saugfähigkeit von Betonbaustoffen entschieden geringer ist. Ich meine<br />

aber, dass auch die Betondachsteinindustrie dann, wenn sie dieses Problem<br />

erkennt, in der Lage sein wird, ein saugfähiges Material zu entwickeln.<br />

Dass das tatsächlich so ist, erkennt man auch daran, dass Dacheindeckungen,<br />

die aus nicht frostsicherem Material bestehen, immer an der Unterseite<br />

auffrieren, wo es zu Frostabsprengungen kommt. In diesem Zusammenhang<br />

warne ich auch vor der Verwendung von oberseitig glasierten Tondachziegeln.<br />

Die Glasur verhindert nämlich den Abtrockungsvorgang in der Dachhaut. Sie ist<br />

ebenso nachteilig wie außenliegende Dampfbremsen.<br />

Flachdächer als Warmdach<br />

Unter einem Flachdach in Warmdachbauweise verstehen wir eine<br />

Dachkonstruktion auf einer tragfähigen Unterlage aus Holz oder Stahlbeton mit<br />

geringem Gefälle, bei der verschiedene Schichten klatsch aufeinander liegen. Zu<br />

den Einzelheiten des Aufbaus möchte ich mich hier nicht weiter verbreiten; da<br />

gibt es eine Vielfalt an guter Fachliteratur. Ich möchte mich auf wenige und nur<br />

schwierig lösbare Probleme beschränken. Insgesamt hat das Flachdach keinen<br />

guten Ruf, da in dessen Frühzeit in den sechziger Jahren des vorigen<br />

Jahrhunderts immense Bauschäden vorhanden waren. Von diesen frühen<br />

Flachdachkonstruktionen ist fast nichts mehr vorhanden, da die meisten Dächer<br />

inzwischen neu aufgebaut worden sind.<br />

Ich selbst habe eine Reihe von Flachdächern bauen lassen. Versagt haben bei<br />

mir die Konstruktionen aus meiner beruflichen Anfängerzeit, bei denen ich –<br />

Opfer einer überzeugenden Tätigkeit von Vertretern und der Werbung – statt<br />

bituminöser Dichtungsstoffe Kunststoffbahnen aus PVC oder Gummi habe<br />

verlegen lassen. Vor allem die PVC-Dachhäute – von einem meiner bayerischen<br />

Bauherren verächtlich als „Wurschhaut“ bezeichnet - erwiesen sich als<br />

vollkommene Katastrophe, da sie an den dem Sonnenlicht ausgesetzten<br />

Rändern geschrumpft sind. Das Ergebnis war, dass die Dachhäute sich wie ein<br />

Trommelfell gespannt haben und sogar die Rollkiesschüttungen angehoben<br />

haben. Am Ende sind diese Dachhäute dann gerissen. Die<br />

Flachdachkonstruktion musste völlig erneuert werden. Die Gummihäute waren<br />

gegenüber dem Sonnenlicht widerstandsfähiger. Als Nachteil beider<br />

Konstruktionen hat sich aber herausgestellt, dass Undichtigkeiten in Form<br />

kleiner Löcher, die durch Unachtsamkeit der Handwerker entstanden waren und<br />

die natürlich zur Undichtigkeit geführt haben, nicht auffindbar und damit auch<br />

nicht reparabel waren.<br />

Reumütig bin ich zu den altbewährten bituminösen Dachbahnen zurückgekehrt.<br />

Zum einen waren diese mehrlagig. Damit war die Wahrscheinlichkeit der<br />

Undichtigkeit an ein und derselben Stelle praktisch Null. Zum anderen haben<br />

bituminöse Dachdichtungsstoffe die Eigenschaft, unter Sonneneinstrahlung<br />

aufzuschmelzen, sodass kleine Löcher sich selbst wieder dichten.<br />

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