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Architekt Dipl - termosfassade.info

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herumgesprochen. An heißen und schwülen Sommertagen haben wir hohe<br />

relative Luftfeuchtigkeiten mit häufiger Wasserdampfsättigung und<br />

entsprechend hohem Partialdampfdruck. Unvermeidbar ist daher der<br />

Wasserdampfeintritt von außen in die Umschliessungsflächen. Bei den<br />

Superdämmungen nach EnEV diffundiert der Wasserdampf auch in die<br />

Dämmschichten hinein, die im Sommer natürlich innen kühler als außen sind.<br />

Somit kommt es mitten im Sommer zu Tauwasserbildung im Dämmstoff. Der<br />

Wasserdampf dringt hierbei ungebremst in den Dämmstoff ein. Das flüssige<br />

Tauwasser findet aber seinen Weg nicht mehr nach außen- die kapillare<br />

Leitfähigkeit des Dämmstoffs reicht hierzu nicht aus. Befördert wird dieser<br />

Prozess durch die großen sommerlichen Temperaturschwankungen im Tag-<br />

Nacht-Rhythmus. Bei den hohen Lufttemperaturen und der ebenso großen<br />

relativen Luftfeuchte werden da im Sommer entschieden größere<br />

Tauwassermengen gebildet als im Winter. Untersucht wurde das bisher aber<br />

noch nicht, Statt dessen geistert das Gerücht durch die Bauphysikerzunft, dass<br />

im Sommer mehr Wasser aus den Umschliessungshüllen austrocknen würde, als<br />

im Winter eindiffundiert. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.<br />

Die Energiebilanz<br />

Der Energieerhaltungssatz gebietet, dass bei der Betrachtung der energetischen<br />

Ereignisse am Gebäude der Energieeintrag und der Abtrag von Energie gleich<br />

groß sein müssen. Wäre dies nicht so, würde ein Gebäude entweder bis zum<br />

absoluten Nullpunkt auskühlen oder es würde immer energiegeladener – also<br />

heißer - werden. Beides tritt nicht ein, völlig unabhängig davon, ob ein Gebäude<br />

beheizt wird oder nicht. Dass ein nicht beheiztes Gebäude dazu strebt, den<br />

Energiezustand der Umgebung anzunehmen, ist eine Folge des entropischen<br />

Prinzips. Solange ein Temperaturgefälle besteht, verlagert sich die Energie, bis<br />

ein Gleichgewicht eingetreten ist.<br />

Wir wissen, dass im Winter unbeheizte Gebäude im Innern fast immer wärmer<br />

sind als die Umgebung. Das ist bereits ein erster Hinweis darauf, dass<br />

Gebäuden von außen Energie zugeführt wird. Nun wollen wir aber in die<br />

Energiebilanz etwas Ordnung bringen: Wie in jeder ordentlichen Bilanz müssen<br />

Aktiva (Energieeintrag mit dem Vorzeichen „+“) und Passiva (Energieabtrag mit<br />

dem Vorzeichen „-“) sauber getrennt aufgelistet werden.<br />

Energieabtrag<br />

Den Begriff „Energieverlust“ sollte man vermeiden, weil prinzipiell Energie nicht<br />

verloren geht. Im schlechtesten Fall verlagert sie sich in Bereiche, wo sie<br />

unserer Nutzung entzogen ist. Im baupraktischen Bereich haben wir es nur mit<br />

drei Wegen der Energieverlagerung zu tun. Das sind:<br />

Strahlung (quantenphysikalischer Vorgang)<br />

Konvektion (Wärmeübergang zwischen Fluiden und Feststoffen)<br />

Wärmeleitung (Verlagerung von Wärmeenergie in Feststoffen als interner<br />

Prozess)<br />

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