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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Ist die Gebäudeoberfläche nass, erhöht sich der konvektive Energieabtrag, weil<br />

der Oberfläche nun auch Kondensationswärme entzogen wird.<br />

Der Wärmeübergang von festen Stoffen in die Luft und in Flüssigkeiten – und<br />

auch der umgekehrte Vorgang – wurden schon von Newton überlegt. Zu einer<br />

Lösung ganz praktischer Fragestellungen kam Newton aber nicht. Hierzu fehlte<br />

es ihm an allem, so an Messgeräten und auch an der Mathematik. Heute weiß<br />

man, dass derartiges nur mit sehr komplizierten Differentialgleichungen<br />

behandelt werden kann und auch dann nur für genau messbare und<br />

verhältnismäßig unkomplizierte Einzelfälle. Eine allgemeine Lösung für dieses<br />

Problem gibt es bis heute noch nicht. Daher finden wir in Physikbüchern die<br />

trostreiche Mitteilung, dass die Wärmeübergangszahl, die mit (α) bezeichnet<br />

wird, eine Schwankungsbreite von 2 – 20 000 W/m²K hat. Die entscheidende<br />

Größe an Fassadenaussenflächen ist hierbei die Windgeschwindigkeit (w), die in<br />

m/s angegeben wird. Daher ist bei Windstille und in stehenden Luftschichten<br />

die Wärmeübergangszahl mit etwa 2 W/m²K am geringsten. Es gibt<br />

Faustformeln, bei denen die Windgeschwindigkeit in der Weise berücksichtigt<br />

wird, dass der Wärmeübergangszahl stehender Luft der zwölffache Betrag der<br />

Quadratwurzel aus (w) hinzuaddiert wird. Da wir die Windgeschwindigkeit<br />

messen können haben wir also nun eine näherungsweise Berechnungsformel 114<br />

für den konvektiven Wärmeübergang:<br />

Φ konvektiv = 2 + 12 * (w) ½ * K in (W/m²K)<br />

Ein kleines Rechenbeispiel:<br />

Gegeben ist eine verputzte Wand mit einer Oberflächentemperatur von + 2 °C.<br />

(275 K). Die Windgeschwindigkeit wurde mit 9 m/s bei einer Lufttemperatur<br />

von – 3 °C (270 K) gemessen. Wir wollen den konvektiven Energieabtrag<br />

bestimmen. Also setzen wir in die Formel ein:<br />

Φkonvektiv = 2 + 12 * ( 9 ) ½ * (275 – 270) W/m² = 190 W/m²<br />

Hätten wir Windstille, bliebe es beim Wärmeabtrag von 2 W/m², woraus wir<br />

auch erkennen können, dass hierbei die Lufttemperatur verhältnismäßig<br />

uninteressant ist. Bestimmend für die Wärmeübergangszahl sind aber auch<br />

noch weitere Einflüsse wie<br />

Rauhigkeit der Oberfläche<br />

Windrichtung<br />

Relative Luftfeuchte der Aussenluft<br />

Feuchtigkeitszustand der Wandoberfläche<br />

Der Praktiker muss hier entsprechende Berichtigungen in seiner Berechnung<br />

vornehmen. Schön wäre es, wenn z.B. das Fraunhoferinstitut für Bauphysik<br />

Messungen durchführen würde und diese den Fachleuten zur Verfügung stellen<br />

würde. Der in der Norm DIN 4108 angegebene Pauschalwert für den<br />

114 Entnommen aus Horst Herr, Wärmelehre, Verlag Europa – Lehrmittel, Haan-Gruiten, 2.Aufl.1994<br />

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