Architekt Dipl - termosfassade.info
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Heizleistung verwendet werden. Daneben gibt es Sonderformen aus<br />
Rohrregistern, Konvektoren mit eng aneinander gelöteten Lamellen, die<br />
meistens als Unterflurheizkörper eingesetzt werden und vieles anderes mehr.<br />
Designer versuchen erfolglos, derartige Heizkörper zu Kunstwerken<br />
umzuformen. Dennoch ist ein Heizkörper, gleichgültig wo er auch hängt oder<br />
steht, architektonisch immer störend. Reinigungstechnisch sind alle Heizkörper<br />
ein Unding. Die Rückseiten bleiben der tüchtig waltenden Haufrau für immer<br />
verborgen. Dort sammelt sich Staub und Dreck an, der bei hohen<br />
Betriebstemperaturen vor sich hinkokelt und ansonsten im Raum<br />
herumgewirbelt wird. Letztlich vernichten Heizkörper Stellflächen für Möbel.<br />
Die Aufgabe der Heizkörper besteht darin, Luft, die durch sie hindurchströmt,<br />
zu erwärmen. Da die Strömungstechniker und nun auch Sie wissen, dass<br />
konvektiver Energieübergang im Wesentlichen von der<br />
Strömungsgeschwindigkeit abhängt, sind Heizkörper strömungstechnisch so<br />
geformt, dass die Luft innerhalb des Heizkörpers möglichst schnell strömt. Ein<br />
geringerer Teil der Wärmeabgabe erfolgt durch Abstrahlung, je nach<br />
Heizkörperform etwa 20% der Gesamtleistung.<br />
Die Energieabgabe von Heizkörpern wird recht zuverlässig durch<br />
Thermostatventile geregelt, die auf die Raumlufttemperatur reagieren. Die<br />
Basisregelung erfolgt ebenfalls in nicht mehr verbesserungsfähiger Weise durch<br />
die Regelung am Wärmebereiter, die sowohl Einflüsse aus einem im Freien<br />
angebrachten Thermostaten wie auch aus der Messung von Vor- und<br />
Rücklauftemperatur im Heizverteilungssystem verarbeitet. Die Regelung<br />
derartiger Anlagen kann nennenswert nicht mehr verbessert werden, seitdem<br />
moderne Computertechnik bei der Regelung von Heizanlagen Einzug gehalten<br />
hat.<br />
Allerdings endet die Regelung der Heizanlage just dann, wenn sie besonders<br />
notwendig wäre, nämlich dann, wenn die erhitzte Luft den Heizkörper verlassen<br />
hat. Sie bewegt sich unkontrolliert und nach dem Zufallsprinzip und der<br />
Überlegung, dass warme Luft aufsteigt, kalte Luft jedoch absinkt, im Raum<br />
umher. Im Normalfall entsteht hierbei eine Warmluftwalze. Von einer<br />
gleichmäßigen Raumerwärmung ist keine Rede. Besonders in hohen Räumen<br />
stellt sich ein großes Temperaturgefälle von oben nach unten ein.<br />
Deckenuntersichten können so warm werden, dass sie wie eine<br />
Deckenstrahlheizung wirken, von der man weiß, dass sie physiologisch höchst<br />
unbekömmlich ist. Dafür empfinden – vorwiegend die Damen –, dass es am<br />
Fußboden zu kühl sei.<br />
Die erwärmte Luft erwärmt den Menschen natürlich nicht. Das könnte sie erst<br />
dann, wenn sie wärmer als der menschliche Körper wäre. Die erwärmte Luft hat<br />
dennoch eine wichtige Funktion. Sie muss nämlich die Temperatur der<br />
Umgebungsflächen auf den erforderlichen Wert von 21 °C anheben, damit es<br />
zum erforderlichen Strahlungsklima kommt. Geschieht dies nicht, fühlt sich der<br />
Mensch unbehaglich. Da stehen wir nun vor einem Dilemma. Eine Außenwand<br />
kann nur dann die nötige Oberflächentemperatur entwickeln, wenn die