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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Prozesswärme. Wärmeenergie, die von Aggregaten als Abwärme freigesetzt<br />

wird. Sie kann, wenn sie nennenswert ist, in die Wärmebedarfsberechnungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Raumklima. Das Raumklima wird im Wesentlichen bestimmt durch das<br />

Strahlungsklima, die relative Luftfeuchtigkeit und die Lufttemperatur. Man sollte<br />

auch akustische Eigenschaften eines Raumes hinzunehmen, da diese die<br />

Behaglichkeit mitbestimmen. Ein günstiges Strahlungsklima stellt sich bei<br />

Wandoberflächentemperaturen von 19 – 21 °C ein. Die anderen Eigenschaften<br />

stellen sich hierbei von selbst bei den günstigsten Werten ein. Daher ist das<br />

Strahlungsklima das Wichtigste.<br />

Reflexion. Zurückwerfen von elektromagnetischen Wellen (z.B. Licht und<br />

Wärmestrahlung) an der Grenzfläche von zwei Medien. An glatten<br />

Reflexionsschichten gelten die Reflexionsgesetze, z.B. für die Gleichheit von<br />

Einfalls- und Ausfallswinkel.<br />

Relative Luftfeuchte. Die r.L. zeigt in (%) an, in welchem Maße Luft mit<br />

Wasserdampf angereichert ist. Hierbei spielt die Temperatur eine entscheidende<br />

Rolle, sodass die Aufnahmefähigkeit der Luft für Wasserdampf von der<br />

Lufttemperatur abhängt. Erreicht die r.L. den Wert 100% und es kühlt sich<br />

sodann die Luft ab, kommt es zum Ausfall von Tauwasser. Daneben ist auch<br />

der Luftdruck für die r.L. maßgebend, was z.B. an der scharfen<br />

Wolkenuntergrenze erkennbar ist. Die r.L. ist bestimmend für ein behagliches<br />

Raumklima. Der Bestwert liegt bei 40 – 45%. Ein wirksames Gegenmittel gegen<br />

zu große r.L. in Räumen ist im Winter der Austausch von kalter Frischluft mit<br />

der warmen Raumluft, da kalte Luft einen geringeren Wasserdampfgehalt hat<br />

und somit der absolute Wasserdampfgehalt der Raumluft und damit auch die<br />

r.L. gesenkt wird. Die Größenordnungen können Tabellen entnommen werden.<br />

Sehr anschaulich und praktisch handhabbar ist auch das Mollierdiagramm.<br />

Tauwasserbildung auf Innenwänden ist stets mit zu hohen r.L. verbunden.<br />

Poröse Baustoffe sind mit wasserdampfhaltiger Luft durchsetzt. Diese führt<br />

unter bestimmten Bedingungen zur Tauwasserbildung im Baustoff. Das sog.<br />

„Glaserverfahren“ diente bis vor kurzem zur Berechnung von<br />

Tauwasserbildungen. Inzwischen hat es sich als unbrauchbar erwiesen, da man<br />

erkannt hat, dass der Faktor Zeit in die Berechnungen mit aufgenommen<br />

werden muss. Auch hier hat sich gezeigt, dass die Annahme des stationären<br />

Zustands zu fehlerhaften Ergebnissen führt. Dass nun konsequent diese<br />

Erkenntnis auch auf die sonstigen energetischen Berechnungen übertragen<br />

werden müsste, hat sich in der „amtlichen“ Bauphysik noch nicht<br />

herumgesprochen.<br />

Schwan, Christoph <strong>Dipl</strong>.-Ing.(FH) <strong>Architekt</strong>. 1938 in Karlsruhe geboren,<br />

Jugendzeit im Taubertal, <strong>Architekt</strong>urstudium von 1958 bis 1966 in München als<br />

Werkstudent, von 1967 bis 1981 in Regensburg, seitdem in Berlin freischaffend<br />

tätig. Erfinder der Termosfassade. Studien zur Erhaltung von Altstädten (Der<br />

Schwanplan 1972), ständige Beschäftigung mit bauphysikalischen Problemen,<br />

Vorträge vor Baufachleuten über bauphysikalische Themen und die

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