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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Nahrung ermittelt und gleichzeitig die Aufenthaltsdauer der Bewohner im Haus.<br />

Wer will, kann auch das ausrechnen. Aufregend ist aber auch hier das Ergebnis<br />

nicht. Wer tüchtig Heizenergie einsparen will, sollte regelmäßig Parties<br />

veranstalten. Energiemässig lohnt sich das, vorausgesetzt, die Gäste bringen<br />

Essen und Getränke mit. Fleißiges Tanzen verbessert das Ergebnis beträchtlich.<br />

Zumindest bis zu dem Tage, an dem auch noch die von des Gastkörpern<br />

abgelieferte Energie mit der Ökosteuer belegt wird.<br />

Kondensationswärme – ein Nullsummenspiel<br />

Da haben wir es mit einer Energieart zu tun, an die bisher noch niemand<br />

gedacht hat, obwohl es sich hier um ansehnliche Beträge handelt. Um was geht<br />

es dabei?<br />

Kondensationswärme ist die Energie, die ohne Temperaturänderung beim<br />

Verdampfen von Wasser oder beim umgekehrten Prozess, der Kondensation<br />

umgesetzt wird. Bei normalem Luftdruck beträgt die Kondensationswärme von<br />

einem Kilogramm Wasser bereits 2,26 kWh. Da in einem normalen<br />

Vierpersonenhaushalt täglich bis zu 40 l Wasser verdampft werden, stecken in<br />

diesem Dampf ansehnliche 90 kWh Leistung. Bei den heutigen Strompreisen<br />

entspricht dies einem Gegenwert von etwa € 7,20. Verfolgen wir diese Kosten<br />

über die gesamte Heizperiode von acht Monaten, produziert unser<br />

Vierpersonenhaushalt also latente 117 Energie im Wert von<br />

8 x 30 x 7,20 = € 1.728,--.<br />

Wer hätte das gedacht? Bei unserem Musterhäusle von vorhin hätten unsere<br />

vier Leute bequem Platz. Schon nach erstem Hinsehen merken wir, dass der<br />

Wert der Kondensationswärme die Jahresheizkosten mindestens erreicht wenn<br />

nicht sogar übertrifft. Auch hier bleibt nichts anderes übrig als zu folgern, dass<br />

da noch woanders eine Energiequelle sein muss. Die Energiebilanz muss ja<br />

schließlich aufgehen.<br />

Bei der Kondensationswärme haben wir nun aber eine besondere Situation vor<br />

allem im konventionellen Mauerwerksbau und bei solchen<br />

Hüllflächenkonstruktionen, in denen es zur Kondensation kommt. In der<br />

Tauzone, also noch innerhalb des Wandquerschnitts findet nämlich<br />

bestimmungsgemäß Kondensation statt. Hierbei wird ohne den geringsten<br />

Energieverlust die gesamte Energie, die für das Verdampfen aufgewendet<br />

wurde als Kondensationswärmeenergie wieder freigesetzt und erwärmt somit<br />

den Bereich in der Nähe der Tauzone. Die von uns <strong>Architekt</strong>en so gefürchtete<br />

Tauwasserbildung in den Konstruktionen hat also auch etwas Gutes, sie ist<br />

nämlich eine perfekte Energierückgewinnung. Allerdings handelt es sich bei der<br />

hier vorgeführten Kondensationswärme nicht um einen zusätzlichen<br />

Energieeintrag sondern um eine Energieumsetzung innerhalb des vorhandenen<br />

Energieumsatzes.<br />

117 Die im Wasserdampf enthaltene Energie, zur Änderung des Aggregatzustandes geführt hat, wird als<br />

latente (lat. herumliegend) Energie bezeichnet.<br />

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