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Architekt Dipl - termosfassade.info

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129<br />

Himmels. Ganz wichtig ist, dass diese Wetterdaten für jede Stunde vorliegen.<br />

Wir verfügen somit für jede dieser Wetterkomponenten über etwa 8.760<br />

Messwerte. Das ist eine schöne Menge. Insgesamt stehen uns etwa 70.000<br />

Messwerte zur Verfügung. Diese große Datenmenge kann nur noch am<br />

Computer – dort aber recht einfach – verarbeitet werden. Wollte man das „zu<br />

Fuß“ machen, würden zehn Jahre Rechenzeit benötigt.<br />

Einige fehlende Wetterdaten kann man überschlägig hinzurechnen. So kann der<br />

Bedeckungsgrad mit dem Luftdruck in Zusammenhang gebracht werden. Bei<br />

Hochdruck haben wir wenige oder gar keine Wolken. Somit ist dann die<br />

Solarstrahlung größer. Bei Tiefdrucklagen ist es umgekehrt. In meinen<br />

Berechnungen ist das berücksichtigt.<br />

Aus der Bodentemperatur kann die dort emittierte Strahlung nach dem<br />

Strahlungsgesetz von Stefan-Boltzmann errechnet werden. Bei den<br />

Berechnungen kommt zutage, dass die so ermittelte Umgebungsstrahlung stets<br />

größer als die Diffusstrahlung ist. Die auf ein Gebäude einwirkende Strahlung<br />

besteht somit aus einer sehr gleichmäßigen und ganztägigen<br />

Umgebungsstrahlung, die zeitweise von sehr hoher aber nur kurzeitig<br />

einwirkender Solarstrahlung überlagert wird. Mengenmäßig überwiegt hierbei<br />

die Umgebungsstrahlung ganz eindeutig. Die Bedeutung der Diffusstrahlung<br />

besteht darin, dass sie die Bodentemperaturen beeinflusst, in den<br />

Berechnungen jedoch vernachlässigt werden kann.<br />

Die Windgeschwindigkeit ist von erheblichem Einfluss auf konvektive Ereignisse.<br />

Nach recht brauchbaren Faustformeln erhöht sich nämlich die<br />

Wärmeübergangszahl (α), die bei Windstille mit 2 W/m²K angenommen werden<br />

kann, um den 12-fachen Betrag der Quadratwurzel aus der<br />

Windgeschwindigkeit in (m/s) 172 .<br />

Die auf einer Wand ankommende Solarstrahlung nimmt immer einen<br />

bestimmten Einstrahlungswinkel zur Wandebene ein. Auch dies ist zu<br />

berücksichtigen. Die in Abhängigkeit vom Luftdruck ohnehin schon reduzierte<br />

Solarstrahlung muss außerdem noch mit dem Sinus des Einstrahlungswinkels<br />

(γ) multipliziert werden. Dieser Winkel entsteht aus der Multiplikation der<br />

Sinusse des Horizontalwinkels (α) und des Vertikalwinkels (β) 173 . Die<br />

Vertikalwinkel können aus astronomischen Tabellen entnommen werden. Die<br />

Horizontalwinkel entstehen daraus, dass die Sonne Punkt 6:00 Uhr im Osten<br />

steht und um 18:00 Uhr im Westen. Stündlich rückt die Sonne um 15° von links<br />

nach rechts weiter. Südlich des Äquators verläuft die Bahn von rechts nach<br />

links. Die Sonne steht dann auch im Norden. Die Berechnungen zeigen auch,<br />

dass im Sommer die Einstrahlungsleistung auf Ost- und Westwänden größer ist<br />

als auf Südwänden. 174<br />

172 Horst Herr, Wärmelehre, Europa – Lehrmittelverlag, 2.Aufl. 1994<br />

173 Die Winkelbezeichnungen sind Festlegungen des Autors.<br />

174 Diese Berechnung zur Solarstrahlung erinnert an Berechnungen zur Positionsbestimmung in der

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