Architekt Dipl - termosfassade.info
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dass eine Dachkonstruktion eine Leichtkonstruktion ist, bei der tragende und<br />
hüllende Elemente in Schichten erstellt werden.<br />
Nachteilig hierbei ist die geringe Wärmespeicherfähigkeit von Dächern. Hierbei<br />
kann jedoch einiges verbessert werden. Daher sollte man – analog zu den<br />
Überlegungen zur Holzbalkenwand – möglichst viel Holz einsetzen. Das<br />
Mindeste hierbei ist eine vollflächige Abschalung der Sparren mit wenigstens 22<br />
mm Stärke. Weiteren Verbesserungen steht natürlich nichts im Wege. Sehr<br />
geeignet ist die üppige Verwendung von Holzfasermaterialien statt<br />
überdimensionierter Dämmschichten. Wenn man über der Abschalung<br />
beispielsweise 60 mm dicke Holzfaserplatten verlegt, kann eine etwa noch<br />
erforderliche Dämmschicht mit 40 – 60 mm bemessen werden. Hierbei muss<br />
man wissen, dass auch am Dach die nach EnEV vorgeschriebenen<br />
Dämmstärken maßlos überzogen sind und auch nicht annähernd den<br />
berechneten Erfolg im Hinblick auf Energieeinsparung bringen können. Die<br />
Wirtschaftlichkeitsgrenze von Dämmstärken wird je nach gewähltem Material<br />
bei 80 bis 100 mm erreicht. Hierbei muss man wissen, dass auch hier gilt, dass<br />
die Hauptfunktion eines Dämmstoffes in der Anhebung der Temperatur hinter –<br />
oder beim Dach – unter dem Dämmstoff ist. Der Wärmedurchgang selbst wird<br />
jedoch nicht verhindert sondern nur verzögert.<br />
Bei den von mir konstruierten ausgebauten Dächern hat sich sehr bewährt,<br />
dass die Kantholzkonstruktion auf Sicht konstruiert ist, also wenigstens<br />
Holzbalken der Schnittklasse S und gehobelt verwendet werden und die darüber<br />
liegende Schalung als Sichtschalung mit Sichtseite nach unten verlegt wird.<br />
Wenn diese Schalung aufgeschraubt wird, erkennen die Prüfstatiker an, dass<br />
sodann die Dachkonstruktion als Scheibe angesehen werden kann. Der gesamte<br />
weitere Aufbau des Daches – auch in energetischer Hinsicht – befindet sich<br />
sodann über der Schalung, was auch die Handwerker freut, da die sehr<br />
unangenehme und kräftezehrende Überkopfarbeit vermieden bleibt. Ein großer<br />
Vorteil besteht – energetisch gesehen – darin, dass nun die Sparren und<br />
sonstigen Teile des Dachstuhls samt Schalung als wärmespeichernde Masse<br />
dienen. Bei einem Dachstuhl eines Einfamilienhauses über 100 m² Grundfläche<br />
sind das schon etwa 8 m³ wärmespeicherndes Holz, was etwa der<br />
Speicherkapazität von 12m³ Ziegelmauerwerk entspricht. Das ist nicht viel<br />
weniger als die Mauerwerksmasse im Erdgeschoss.<br />
Wenn wir jetzt noch über der Schalung zusätzliche Weichfaserplatten anordnen,<br />
kommen wir in der Regel zu einer ausreichenden Wärmekapazität der<br />
Dachkonstruktion. Für den winterlichen Wärmeschutz haben wir also das Nötige<br />
getan. Damit der gute Baubeamte zufrieden ist, ordnen wir noch eine<br />
zusätzliche Dämmschicht aus Mineralwolleplatten an, die zwar überflüssig ist<br />
aber zu einer beanstandungsfreien Bauabnahme führt, was ja auch etwas wert<br />
ist.<br />
Nun haben wir also über der Schalung einen mindestens 10 cm dicken Aufbau,<br />
über dem nun die Dachhaut, also irgendein Ziegel- oder Betonsteindach<br />
hergestellt wird. Dieses muss unterlüftet sein. Daher müssen wir die Dachlatten<br />
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