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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Energieverwendung ist das völlig ausreichend, wenn man sich von dem<br />

Warmluftbehältermodell der DIN 4108 befreit hat. Dennoch würde ich die<br />

Dämmstärke etwas vergrößern, da hierdurch etwas Gutes für den sommerlichen<br />

Wärmeschutz getan wird. Das von mir in den späten sechziger Jahren errichtete<br />

Flachdach, bei dem Schaumglas mit einer Dicke von 60 mm verarbeitet worden<br />

ist, funktioniert bis heute – also nach fast vierzig Jahren – tadellos; auch in<br />

bauphysikalischer Hinsicht. Die unmittelbare Sonneneinstrahlung wird hier<br />

durch eine etwa 60 mm dicke Rollkiesschicht von der Dachhaut offenbar<br />

wirksam abgeblockt. Dieses Flachdach ist übrigens gefällelos und lediglich über<br />

Wasserspeier entwässert. Ein Beweis dafür, dass wir <strong>Architekt</strong>en auch von der<br />

Gnade leben, dass nicht jede leichtsinnige Konstruktion zwangsläufig zum<br />

Bauschaden führt.<br />

Umkehrdächer<br />

Umkehrdächer sind Konstruktionen, bei denen die Dichtungsschicht unmittelbar<br />

auf der Dachdecke aufgebracht wird. Die Dämmstoffe werden hierauf lose<br />

aufgelegt, mit einer Schutzschicht abgedeckt und sodann mit Kies oder<br />

Gehwegplatten beschwert, damit die leichte Dämmschicht nicht vom Wind<br />

weggeblasen wird. Der Witz dieser Bauweise besteht darin, dass hierfür<br />

Dämmstoffe verwendet werden, die Wasser nicht oder nur vermindert<br />

aufnehmen können. Der Vorteil besteht einmal konstruktiv darin, dass die<br />

Dichtungsschicht durch die Dämmung völlig geschützt auf einer massiven<br />

Unterlage liegt, damit größeren Temperaturschwankungen nicht unterworfen ist<br />

und vor allem dem UV-Licht aus der Sonneneinstrahlung entzogen ist. Dies<br />

kommt der Haltbarkeit der Dichtungsschicht zu gute.<br />

Die Konstruktion muss auch nicht dampfdicht sein, da der durch die<br />

Dichtungsschicht wandernde Wasserdampf völlig harmlos ist. Vollkommen<br />

unschädlich ist auch, dass zeitweise zwischen Dämmschicht und Dichtung<br />

Wasser steht.<br />

Ich selbst bevorzuge diese Konstruktion gegenüber dem Warmdach<br />

entschieden, zumal sie auch preiswerter als eine Warmdachkonstruktion ist.<br />

Warum dennoch immer noch Warmdächer gebaut werden, ist mir nicht ganz<br />

erklärbar.<br />

Flachdächer mit Kaltdachraum<br />

Hier handelt es sich um „unechte“ Flachdächer, die nur so aussehen „als ob“.<br />

Bei ihnen sind die Funktionen strikt getrennt. Auf der Dachdecke liegt lediglich<br />

die Dämmschicht, deren Ergänzung ich mit einer reflektierenden Schicht unter<br />

der Dämmschicht empfehle. Dann kommt ein voluminöser, manchmal sogar<br />

bekriechbarer Dachraum. Dieser Dachraum muss wirksam be- und entlüftet<br />

sein, und über dem Ganzen befindet sich dann nur noch die Konstruktion mit<br />

der Dichtungsebene. Bauphysikalisch sind sie narrensicher, wenn die Lüftung<br />

des Dachraums richtig ausgeführt ist. Schlaue <strong>Architekt</strong>en nutzen den<br />

Kaltdachraum zur Verlegung von Installationen aller Art, die aber so rechtzeitig<br />

geplant und ausgeführt werden müssen, dass der sonstige Bauablauf nicht<br />

behindert wird.<br />

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