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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Neubauten gemessen worden ist. Sie können als brauchbare Anhaltswerte<br />

verwendet werden, sind jedoch im Einzelfall zu verbessern. Beachtliche<br />

Verbesserungen – also Verringerungen der Wärmeleitzahl – treten ein, wenn<br />

z.B. durch Wandheizungstechniken der Baustoff seine Haushaltsfeuchte verliert<br />

und restlos austrocknet. Je nach Baustoff und Ausgangsfeuchte kommt es bis<br />

zur Viertelung der Wärmeleitzahl. Von sehr großer Bedeutung für die<br />

Wärmeleitzahl ist die Stofffeuchtigkeit in Ziegelwänden im Altbaubestand mit<br />

Stärken von über 40 cm.<br />

Dämmstoffe<br />

Dämmstoffe sind Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit. Die dämmende<br />

Wirkung beruht jedoch nicht – wie vielfach geglaubt wird – in den<br />

Eigenschaften des Materials, sondern im Gefüge, in welches das Material<br />

gebracht worden ist 80 . Sowohl die Kunststoffe, aus denen Dämmstoffe<br />

hergestellt werden, z.B. Polystyrol, wie auch die mineralischen Stoffe Glas und<br />

Gestein, aus denen faserige Dämmstoffe hergestellt werden, sind – für sich<br />

gesehen – gute Wärmeleiter. In kompakter Form wären sie daher als<br />

Dämmstoff ungeeignet. Dämmstoffe simulieren stehende Luftschichten, die,<br />

falls sie nicht strömen, die geringste Wärmeleitfähigkeit haben. Geringer<br />

wärmeleitend wäre nur noch das Vakuum, in welchem gar keine Wärmeleitung<br />

mehr möglich ist.<br />

Das Gefüge aller Dämmstoffe ist dadurch gekennzeichnet, das geringe<br />

Materialmengen ein großes Luftvolumen einschließen. Um die dämmende<br />

Wirkung von Dämmstoffen zu verstehen, genügt es, sich mit der Dämmwirkung<br />

stehender Luftschichten zu befassen, die nichts anderes ist als eine<br />

Verminderung des Energieübergangs von dichten in weniger dichte Stoffe.<br />

Eine energiehaltige Wand besteht nach der kinetischen Wärmetheorie aus einer<br />

Ansammlung schwingender Teilchen. Gerät ein derartiges Teilchen in Kontakt<br />

mit einem gasförmigen Teilchen, überträgt es durch einen elastischen Stoß<br />

seine Bewegungsenergie an das Gasteilchen. Je häufiger dies geschieht, umso<br />

intensiver ist der Energieübergang. Da Luft im Verhältnis zu festen Körpern<br />

teilchenarm ist, geschieht die Kontaktnahme zwischen den Teilchen des festen<br />

Stoffs mit den Gasteilchen selten. Hierbei wird auch verständlich, warum<br />

stehende Luft besser dämmt als bewegte Luft, bei welcher – in Abhängigkeit<br />

von der Strömungsgeschwindigkeit – mehr Zusammenstösse stattfinden. Zur<br />

Veranschaulichung: Wenn Sie mit Ihrem Auto schnell durch Regen<br />

hindurchfahren, sehen Sie, dass die Regentropfen sehr häufig gegen die<br />

Windschutzscheibe treffen. Bringen Sie das Auto zum Stillstand, verringert sich<br />

die Häufigkeit der Tropfenkollision.<br />

Ein weiteres kommt hinzu: Steht die Luft, wird sie sich allmählich erwärmen.<br />

Das Temperaturgefälle zwischen festem Stoff und Luft wird somit geringer.<br />

Auch dies führt zur Verminderung der Wärmeenergieübertragung. Strömende<br />

Luft hingegen ist nicht vorgewärmt, das Temperaturgefälle ist somit größer und<br />

80 Der beste Wärmeleiter Gold wäre in schaumigem Zustand ein guter Dämmstoff.<br />

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