Architekt Dipl - termosfassade.info
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Durch eine Umformung der Gleichung zur Ermittlung der Strahlungsleistung<br />
nach dem Gesetz von Stefan-Boltzmann ist es sodann möglich, die<br />
strahlungsabhängige Temperatur einer bestrahlten Fläche zu berechnen.<br />
Ungewohnt ist nach diesen Berechnungen die Erkenntnis, dass auch im Winter<br />
zeitweise erheblicher konvektiver Energieeintrag auf Außenwänden stattfindet.<br />
Entscheidend hierfür ist die Temperaturdifferenz zwischen Aussenluft und<br />
Wandoberfläche.<br />
Es ist also möglich, die energetischen Ereignisse an Außenwänden recht<br />
zuverlässig mit stündlichen Werten zu ermitteln. 175 Trennt man nun die<br />
Rechenergebnisse sauber nach Energieeintrag und Energieabtrag, erhält man<br />
eine Energiebilanz mit stündlichen Werten in der Größe (W/m²h). Diesen Wert<br />
nenne ich (Φb). Das Zeichen (Φ) 176 ist das allgemein übliche Zeichen für<br />
Wärmestrom. Das tiefgestellte (b) zeigt an, dass es sich um einen bilanzierten<br />
Wert handelt, der aus der Verrechnung von Energieein- und - abtrag<br />
zustandegekommen ist. Festgelegt ist weiterhin, dass der so eingeführte<br />
Energiebilanzwert 177 dann, wenn das Vorzeichen negativ ist, überwiegenden<br />
Energieabtrag zeigt, bei positivem Vorzeichen überwiegt der Energieeintrag.<br />
Die Berechnung des Energiebilanzwertes erfolgt in sog. „Simulationen“ zunächst<br />
stündlich 178 . Die gewonnenen Werte können nun vielfältig verwertet werden:<br />
Geht es um die Bestimmung der Spitzenleistung einer Heizanlage, sind die<br />
negativen Extremwerte über einen längeren Zeitraum im Kernwinter zu<br />
ermitteln. Diese zeigen sodann den Energiespitzenbedarf an, soweit er durch<br />
Energieabtrag an der Außenwand verursacht ist. Zeigt sich bei der Betrachtung<br />
der Energiebilanzwerte, dass der Spitzenbedarf nur selten erreicht wird, hat<br />
diese Auswirkung auf die Bauart der Heizanlage. Es kann sich nämlich<br />
herausstellen, dass in der Regel eine kleine Heizanlage ausreicht und der<br />
Spitzenbedarf durch ein Zusatzgerät gedeckt wird, das nur selten arbeitet.<br />
Damit wird der Betrieb der Heizanlage wirtschaftlicher. Die üblichen<br />
Wärmebereiter arbeiten nämlich bei Volllast am wirtschaftlichsten.<br />
Der Energiebilanzwert kann mühelos auch für einzelne Gebäudewände ermittelt<br />
Seefahrt.<br />
175 Im Anhang werden die in der Simulation verwendeten Rechenverfahren im Einzelnen dargestellt.<br />
176 Ausgesprochen „fi“.<br />
177 Diese vielfältigen und für den Heizenergieverbrauch entscheidenden Ereignisse werden in der DIN<br />
4108 nicht behandelt. Bei der Berechnung des U-Werts ist dem errechneten Wärmestrom zwar ein (αa)<br />
hinzufügen. Hierbei handelt es sich allerdings um einen Pauschalwert, der mit den tatsächlichen<br />
Vorgängen des Energieübergangs an Außenwänden nichts zu tun hat.<br />
178 Simulationen sind am Computer nachgestellte Experimente, bei denen es darauf ankommt, die<br />
natürlichen Randbedingungen so genau wie irgend möglich einzugeben.