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Architekt Dipl - termosfassade.info

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119<br />

gewünschten 21 °C, die zu einem richtigen Strahlungsklima im Raum führt. Da<br />

die Platte aber nach beiden Seiten Wärme abstrahlt, wird nun auch der Sinn der<br />

reflektierenden Schicht erkennbar, weil diese nämlich etwa 80% der Strahlung<br />

reflektiert. Zugleich ist die reflektierende Schicht auch die notwendige<br />

Dampfbremse, die vermeidet, dass aus der Raumseite Wasserdampf in die<br />

Umfassungswand eindringt. Vorteilhaft bei dieser Technik sind die Flinkheit des<br />

Systems und die erheblich geringeren Baukosten wegen des sehr geringen<br />

Materialaufwandes. Auch regelungstechnisch ist diese Heiztechnik sehr einfach<br />

zu handhaben. Wichtig ist auch hier – wie beim altrömischen Vorbild – dass die<br />

Warmluftkreise keine Verbindung zur Raumluft haben.<br />

Glas ist ein besondrer Saft<br />

Glas ist eine Flüssigkeit mit extrem großer Viskosität, sodass es sogar als<br />

Wandbaustoff verwendet werden kann. Bei einem üblichen Gebäude in<br />

Massivbauweise nehmen Glasflächen einen beachtlich großen Flächenanteil für<br />

sich in Anspruch, nämlich 15 – 35% der Fassadenfläche. Daher lohnt es, die<br />

energetischen Eigenschaften von Glas näher zu betrachten.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit von Glas ist nur etwa halb so groß wie bei Mauerwerk.<br />

Da es aber nur sehr dünn verarbeitet wird, ist der Dämmwert von Glas herzlich<br />

schlecht. Kommt es zu Konvektion an der Glasscheibe, stellen sich beachtliche<br />

Energieverlagerungen ein, insbesondere dann, wenn – wie üblich – unter den<br />

Fenstern Heizkörper angebracht sind, die dazu führen, dass erhitzte Luft sehr<br />

schnell am Glas vorbeistreicht. Hierbei sollten wir uns daran erinnern, dass die<br />

Strömungsgeschwindigkeit von Fluiden der für konvektiven Wärmeübergang<br />

entscheidende Einfluss ist. Der unter dem Fenster befindliche Heizkörper führt<br />

dazu, dass der konvektive Wärmeübergang an der Glasscheibe etwa 50-mal<br />

größer wird. Das spricht gegen die Konvektionsheizung. Haben wir ein<br />

Wandheizungssystem, gibt es im Raum fast keinen thermischen Umtrieb der<br />

Luft. Damit haben wir auch am Fenster nur noch einen sehr kleinen<br />

Wärmeübergang, der es ermöglicht, auf Einfachverglasungen zurückzugreifen.<br />

Bei Baudenkmälern ist dies sehr erwünscht.<br />

Nun gibt es aber auch die Isolierverglasungen, die aus zwei Glasscheiben<br />

bestehen, deren Hohlraum mit getrockneter Luft gefüllt ist. Hierbei wird<br />

genutzt, dass stehende Luft ein guter Dämmstoff ist. Die Isolierglasscheibe ist<br />

daher ein Kind der Konvektionsheizung und bei derartigen Heiztechniken<br />

unverzichtbar.<br />

Auch gegenüber der Wärmestrahlung hat Glas sehr interessante Eigenschaften.<br />

Es ist nämlich nur für bestimmte Spektren durchlässig. Undurchlässig ist es für<br />

den sehr kurzwelligen UV-Bereich und aber auch für den langwelligen IR-<br />

Bereich. Pflanzen, die UV-Licht benötigen, verkümmern hinter Glasscheiben.<br />

Ebenso funktioniert die Hautbräunung hinter Glasscheiben nicht. Der<br />

Emissionskoeffizient von Glas ist sehr hoch und liegt bei etwa 5,45 W/m²K 4 ,<br />

also recht nahe bei dem des „schwarzen Strahlers“ mit 5,67 W/m²K 4 . Was sind<br />

die Folgen dieser Eigenschaften?

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