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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Strahlungsaustauschkoeffizienten (C12) 73 zu berechnen, der bei allen weiteren<br />

Berechnungen gleich bleibt. Er kennzeichnet den Strahlungsaustausch innerhalb<br />

der einmal gewählten Konstruktion.<br />

Da eine genauere Berechnung der energetischen Vorgänge dann gegeben ist,<br />

wenn unterschiedliche Klimalagen untersucht werden, dürfte sich eine<br />

stundenweise Berechnung einbürgern. Durch eine entsprechend sinnvolle<br />

Anwendung des mit Hilfe von EXCEL möglichen Rechenverfahrens, können hier<br />

sehr rasch unterschiedliche Wetterbedingungen berechnet werden. Im gleichen<br />

Rechengang kann auch der sommerliche Wärmeschutz einer derartigen<br />

Konstruktion überprüft werden. In der Regel erscheinen im Sommer die Werte<br />

für (Φ) mit negativem Vorzeichen. (Bei dieser Definition von links und rechts) 74<br />

Wärmestrahlung und menschlicher Körper<br />

Betrachten wir unseren Körper genauer, stellen wir fest, dass er an dünnen<br />

Partien durchscheinend ist. Halten wir unsere Hand gegen eine starke<br />

Lichtquelle, sehen wir einen roten Lichtschein. Auch Ohren werden von der<br />

Sonne mühelos durchstrahlt. Kinder nützen diesen Effekt wirkungsvoll zum<br />

Schrecken ihrer Geschwister, indem sie eine Taschenlampe in den Mund<br />

stecken und hierdurch beeindruckende gespenstische Effekte bewirken.<br />

Strahlung dringt also auch in den menschlichen Körper ein. Augenscheinlich<br />

wirkt Strahlung in die Tiefe des menschlichen Körpers durch die Haut hindurch.<br />

Somit wird ein erheblicher Teil der Körpersubstanz unmittelbar von<br />

Wärmestrahlung erreicht. Besonders effektiv ist dieser Vorgang natürlich, wenn<br />

der Körper der unmittelbaren Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Er ist jedoch<br />

auch beim bekleideten Menschen vorhanden, da auch Kleidungsstücke Wärme<br />

abstrahlen. Die „wärmende“ Wirkung der Kleidung besteht weniger in der<br />

Dämmfähigkeit der Stoffe. Diese wirkt sich schon wegen der geringen<br />

Materialstärke nur unwesentlich aus. Von erheblich größerer Wirkung ist das<br />

Strahlungs- und Reflexionsvermögen von Textilien. Auch hier gelten als<br />

überwiegend bedeutender Vorgang die physikalischen Effekte von im<br />

Strahlungsaustausch stehenden Oberflächen. 75<br />

Beim bekleideten Menschen sind daher auch die Umgebungslufttemperaturen<br />

von nur untergeordneter Bedeutung. Der klimatische Zustand der Schicht<br />

zwischen Hautoberfläche und Kleidung wird nahezu ausschließlich durch<br />

Strahlungsprozesse bestimmt. Wir müssen uns daher mit der Einsicht vertraut<br />

machen, dass die Temperatur der Umgebungsluft – vor allem in geschlossenen<br />

Räumen - kein Endziel ist. Die Lufttemperatur ist in geschlossenen Räumen nur<br />

ein Indikator für den Strahlungszustand im Raum. Das Strahlungsklima wird<br />

73 In der DIN EN ISO 6946 wurde dem Strahlungsaustauschkoeffizienten, der dort<br />

„Strahlungsaustauschzahl“ heißt, der Buchstabe (E) zugeordnet.<br />

74 Wer Schwierigkeiten im Verständnis zum Strahlungsaustausch hat, kann sich auch in er Fachliteratur<br />

orientieren. Sehr gut ist das z.B. dargestellt in Cerbe/ Hoffmann, Einführung in die Thermodynamik,<br />

Hanser Verlag, 10.Aufl.1994.<br />

75 Der Siegeszug baumwollener Unterwäsche geht auf das gute Reflexionsvermögen von Baumwolle<br />

zurück.<br />

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