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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Berechnungsverfahren wird kaum einen nennenswerten Einfluss auf die<br />

Ausführung haben.<br />

Verschattung durch Möbel<br />

117<br />

Ein häufig gebrachter Einwand. Richtig ist, dass Möbel – aber auch Bilder – vor<br />

temperierten Flächen die abgestrahlte Energie absorbieren. Sie nehmen daher<br />

Energie auf. In einem solchen Fall strahlt also nicht die Wand sondern letztlich<br />

das Möbel Wärmeenergie ab. Daher findet – vom Ergebnis her betrachtet – eine<br />

Verschattung durch Möbel nicht statt. Vorteilhaft ist hierbei, dass es zu<br />

Tauwasser- und Schimmelbildung hinter Möbeln nicht mehr kommen kann, weil<br />

Möbel vor temperierten Wandflächen nicht mehr die Eigenschaften von<br />

Innendämmungen haben, die bei Konvektionsheizungen narrensicher zur<br />

Tauwasserbildung an der Wandoberfläche führen. Daher ist es auch kein<br />

Wunder, dass die ersten Temperieranlagen in Museen 168 gebaut worden sind,<br />

wo es ja bisher nicht möglich war, Exponate an Außenwänden aufzustellen<br />

ohne dass sich Schimmel gebildet hat.<br />

Temperieranlagen in Altbauten<br />

Will man in einem Altbau eine Temperieranlage einbauen, ist das problemlos<br />

möglich. Unangenehm ist nur, dass für die Heizleitungen Schlitze in den alten<br />

Putz gefräst werden müssen. Das ist eine staubige und lärmende<br />

Angelegenheit. Erleichternd ist aber, dass die Temperierleitugen nur an den<br />

Außenwänden verlegt werden. Ist die Altbauwohnung bewohnt, sollte man<br />

daher etwa 150 cm hinter der Wand eine Staubschutzwand aus Latten und<br />

Folien einbauen und aus diesem Bereich alle Möbel entfernen. Bei zügiger<br />

Arbeit und falls es gelingt, die Handwerker zu einigen Überstunden zu<br />

überreden, kann die Sauarbeit an einem Tag erledigt werden. Nach etwa 14<br />

Tagen muss dann die Wand gestrichen oder tapeziert werden.<br />

Besonders in der früheren DDR findet man häufig Altbauten vor, bei denen der<br />

Innenputz aus reinem Zementmörtel hergestellt worden ist. Der ist so hart,<br />

dass das Einfräsen von Leitungsschlitzen nicht mehr funktioniert. Dort ist es<br />

meistens das Beste, die Heizleitungen auf dem alten Putz zu verlegen und das<br />

Ganze neu einzuputzen. Je nach Putzbeschaffenheit müssen Haftbrücken<br />

aufgebracht werden, die erstaunlich gut funktionieren. (z.B. COMPAKTA)<br />

Ich empfehle auch, bei dieser Gelegenheit die alten Heizkörpernischen, die ja<br />

eine Schwachstelle im Mauerwerk sind, auszumauern. Hierfür empfehlen sich<br />

leicht bearbeitungsfähige Gasbetonsteine.<br />

Haben wir es mit Baudenkmälern zu tun, bei denen auf dem Verputz<br />

Wandmalereien gefunden werden, sollen diese natürlich nicht zerstört werden.<br />

Hier sollte man dann die Hypokaustentechnik einsetzen, die jetzt erklärt wird.<br />

168 Erfahrungsberichte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (Dr. Grosseschmidt) im Bereich<br />

der nichtstaatlichen Museen.

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