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Architekt Dipl - termosfassade.info

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<strong>Dipl</strong>omarbeit ein Kandidat der Ingenieurwissenschaften 180 ebenfalls einen<br />

Freilandversuch mit anschließenden Berechnungen durchführte. Bei diesem<br />

Experiment wollte man aber den Sonneneinfluss eliminieren, sodass die Platten<br />

an einer Nordwand montiert wurden. Im Verlaufe des Experiments teilte mir der<br />

Kandidat Tilman Berg mit, dass offensichtlich ein erheblicher<br />

Energieeinspareffekt vorläge, er aber nun Bedenken hätte, dies so in seiner<br />

<strong>Dipl</strong>omarbeit als Ergebnis darzustellen, da er unerfreuliche Auseinandersetzungen<br />

mit seinem Professor vermeiden wolle. Ich gab ihm den von ihm<br />

dann auch befolgten Rat, dieses Ergebnis möglichst unauffällig irgendwo in der<br />

Mitte der <strong>Dipl</strong>omarbeit zu „verstecken“, da ja kaum anzunehmen sei, dass sein<br />

Professor jede Zeile seiner Arbeit durchlesen würde. Später hat sich das<br />

allerdings als unbegründete Sorge erwiesen, da sich bei einem Gespräch, das<br />

ich selbst mit Prof. Cziesielski geführt habe, er sich der neuen Technik<br />

gegenüber als sehr aufgeschlossen gezeigt hat und auch seine Unterstützung<br />

angeboten hat, zu der es aber dann wegen seiner Emeritierung nicht mehr<br />

gekommen ist. Jedenfalls kam Berg zu dem Ergebnis, dass mittels dieser<br />

Konstruktion auf Grund der Messergebnisse und von genormten<br />

Rechenverfahren eine Energieeinsparung von 56% möglich sei.<br />

Da der Freilandversuch der TU-Berlin nur wenige Wochen durchgeführt wurde<br />

und außerdem der Sonneneinfluss völlig ausgeklammert war, habe ich dann in<br />

der gesamten Heizperiode 2002 bis 2003 an einer Ostwand und später an einer<br />

Südwand einen eigenen Freilandversuch durchgeführt, der noch ein besseres<br />

Ergebnis hatte. Zugleich meldete ich meine Erfindung zum Patent an – in der<br />

sicheren Gewissheit, dass eine derart primitive Konstruktion sicherlich bereits<br />

längst erfunden sei.<br />

Das Ergebnis meines Experiments lässt sich so zusammenfassen:<br />

Die Tauwasserproblematik besteht nicht. Bei Außentemperaturen von<br />

weniger als – 10 °C kam es auf der reflektierenden Schicht zu einer<br />

vorübergehenden Filmkondensation, die bei weiter fallenden<br />

Temperaturen in eine hauchdünne Eisschicht überging und sich bei<br />

Temperaturanstieg spurlos auflöste.<br />

Die relative Luftfeuchtigkeit (r.L.) im Spalt stellte sich auf einen sehr<br />

gleichmäßigen Wert von 62% ein, der nur geringfügigen Schwankungen<br />

unterworfen war, was auf einen sich selbst regelnden Prozess im Spalt<br />

hindeutete.<br />

Die Temperatur im Spalt lag immer deutlich über der<br />

Aussenlufttemperatur. Bei der Auswertung der Messungen zeigte sich,<br />

dass mit fallender Außentemperatur die Differenz zur Spalttemperatur<br />

zunahm. Bei Aussenlufttemperaturen ab etwa 28 °C glichen sich<br />

Spalttemperatur und Aussenlufttemperatur an.<br />

180 <strong>Dipl</strong>.-Ing. Tilman Berg, Bestimmung der Wärmeverluste durch einschichtige Wandkonstruktionen<br />

bei nachträglicher Anordnung reflektierender Schichten im Bereich nichthinterlüfteter Bekleidungen,<br />

Fachgebiet Allgemeiner Ingenieurbau bei Prof. Dr. E. Cziesielski, 2002.

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