Architekt Dipl - termosfassade.info
Architekt Dipl - termosfassade.info
Architekt Dipl - termosfassade.info
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
136<br />
<strong>Dipl</strong>omarbeit ein Kandidat der Ingenieurwissenschaften 180 ebenfalls einen<br />
Freilandversuch mit anschließenden Berechnungen durchführte. Bei diesem<br />
Experiment wollte man aber den Sonneneinfluss eliminieren, sodass die Platten<br />
an einer Nordwand montiert wurden. Im Verlaufe des Experiments teilte mir der<br />
Kandidat Tilman Berg mit, dass offensichtlich ein erheblicher<br />
Energieeinspareffekt vorläge, er aber nun Bedenken hätte, dies so in seiner<br />
<strong>Dipl</strong>omarbeit als Ergebnis darzustellen, da er unerfreuliche Auseinandersetzungen<br />
mit seinem Professor vermeiden wolle. Ich gab ihm den von ihm<br />
dann auch befolgten Rat, dieses Ergebnis möglichst unauffällig irgendwo in der<br />
Mitte der <strong>Dipl</strong>omarbeit zu „verstecken“, da ja kaum anzunehmen sei, dass sein<br />
Professor jede Zeile seiner Arbeit durchlesen würde. Später hat sich das<br />
allerdings als unbegründete Sorge erwiesen, da sich bei einem Gespräch, das<br />
ich selbst mit Prof. Cziesielski geführt habe, er sich der neuen Technik<br />
gegenüber als sehr aufgeschlossen gezeigt hat und auch seine Unterstützung<br />
angeboten hat, zu der es aber dann wegen seiner Emeritierung nicht mehr<br />
gekommen ist. Jedenfalls kam Berg zu dem Ergebnis, dass mittels dieser<br />
Konstruktion auf Grund der Messergebnisse und von genormten<br />
Rechenverfahren eine Energieeinsparung von 56% möglich sei.<br />
Da der Freilandversuch der TU-Berlin nur wenige Wochen durchgeführt wurde<br />
und außerdem der Sonneneinfluss völlig ausgeklammert war, habe ich dann in<br />
der gesamten Heizperiode 2002 bis 2003 an einer Ostwand und später an einer<br />
Südwand einen eigenen Freilandversuch durchgeführt, der noch ein besseres<br />
Ergebnis hatte. Zugleich meldete ich meine Erfindung zum Patent an – in der<br />
sicheren Gewissheit, dass eine derart primitive Konstruktion sicherlich bereits<br />
längst erfunden sei.<br />
Das Ergebnis meines Experiments lässt sich so zusammenfassen:<br />
Die Tauwasserproblematik besteht nicht. Bei Außentemperaturen von<br />
weniger als – 10 °C kam es auf der reflektierenden Schicht zu einer<br />
vorübergehenden Filmkondensation, die bei weiter fallenden<br />
Temperaturen in eine hauchdünne Eisschicht überging und sich bei<br />
Temperaturanstieg spurlos auflöste.<br />
Die relative Luftfeuchtigkeit (r.L.) im Spalt stellte sich auf einen sehr<br />
gleichmäßigen Wert von 62% ein, der nur geringfügigen Schwankungen<br />
unterworfen war, was auf einen sich selbst regelnden Prozess im Spalt<br />
hindeutete.<br />
Die Temperatur im Spalt lag immer deutlich über der<br />
Aussenlufttemperatur. Bei der Auswertung der Messungen zeigte sich,<br />
dass mit fallender Außentemperatur die Differenz zur Spalttemperatur<br />
zunahm. Bei Aussenlufttemperaturen ab etwa 28 °C glichen sich<br />
Spalttemperatur und Aussenlufttemperatur an.<br />
180 <strong>Dipl</strong>.-Ing. Tilman Berg, Bestimmung der Wärmeverluste durch einschichtige Wandkonstruktionen<br />
bei nachträglicher Anordnung reflektierender Schichten im Bereich nichthinterlüfteter Bekleidungen,<br />
Fachgebiet Allgemeiner Ingenieurbau bei Prof. Dr. E. Cziesielski, 2002.