Architekt Dipl - termosfassade.info
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Wert Rsi mit etwa 7,7 W/m². Allein dies zeigt, dass die DIN 4108 zur<br />
Beschreibung der Energieverlagerung außerhalb des festen Materials<br />
ungeeignet ist.<br />
Die Wärmeübergangszahl Rse nach DIN 4108<br />
Auch hier will uns die Norm einreden, dass mit diesem Wert, der mit 25 W/m²<br />
pauschal anzunehmen ist, der Energieübergang von der Wandoberfläche in die<br />
Umgebung ausreichend beschrieben sei. Nicht einmal der konvektive<br />
Energieübergang wird hierbei zutreffend erfasst. Dennoch glauben die<br />
Anwender der Norm, dass der Einbau dieses Werts in die Berechnung des<br />
U-Werts richtig sei. Tatsächlich ist dieser Wert aber nur vorschriftsmäßig und<br />
sonst nichts. Der konvektive Energieübergang wird ganz überwiegend durch die<br />
Windgeschwindigkeit, weniger durch die Lufttemperatur bestimmt. Bereits bei<br />
einem Wind von etwa 6 m/s steigt der konvektive Energieabtrag auf Werte bis<br />
zu 200 W/m² an. Eine Außenwand im Winter mit einer Oberflächentemperatur<br />
von etwa 3 °C 130 emittiert strahlend etwa 300 W/m². Auch dies völlig autonom<br />
und unabhängig von den Umgebungsbedingungen. Auch hier wird die<br />
Fehlerhaftigkeit von (αa) sofort mühelos erkennbar.<br />
Noch unsinniger stellt sich der Wert Rse dar, wenn auf der Außenwand<br />
exogener Energieeintrag stattfindet. Der kann auf einer Südwand die Größe von<br />
650 W/m² annehmen.<br />
Die EnEV, die Folge eines Denkfehlers<br />
Wir haben uns nun mit den meisten physikalischen Ereignissen soweit vertraut<br />
gemacht, dass es nicht mehr schwer sein sollte, meine These, wonach die EnEV<br />
auf einem Denkfehler beruht und daher das Ziel der Einsparung von<br />
Heizenergie verfehlt, nachzuvollziehen. Ich warne jedoch meine Leser: Sollten<br />
Sie meinen Thesen zustimmen, sind sie bis auf weiteres in einer<br />
Außenseiterposition. Sie werden Schwierigkeiten mit Baubehörden bekommen.<br />
Sie werden staunen, dass es auch im 21.Jhdt. wahre Glaubenskriege über einen<br />
naturwissenschaftlichen Gegenstand geben kann. Da hat sich seit Galileis Zeiten<br />
nichts geändert. Es ist ja auch ein starkes Stück, dass es noch Menschen gibt,<br />
die die Autorität des Staates und die Unfehlbarkeit von Normenausschüssen bei<br />
der Herausgabe von Verordnungen bezweifeln.<br />
Bevor wir daher wieder bauphysikalisch werden, ein klein wenig Politik, die mit<br />
unserem Thema eng verknüpft ist. Es wäre blauäugig, das außer Acht zu<br />
lassen. Schnurstracks landen wir also bei einem gesellschaftspolitischen<br />
Zustand, der sich beileibe nicht nur auf die Bauphysik beschränkt.<br />
Insgesamt geht es um Geld, Einfluss und Macht, die sich gegenseitig bedingen.<br />
Da gibt es die Industrie, der jedes Mittel recht ist, wenn es um Gewinne geht,<br />
da gibt es die politische Ebene, die leider gegen die unzähligen Spielarten der<br />
Korruption nicht immun ist. Inzwischen müssen wir auch damit leben, dass<br />
Wirtschaftspolitik nicht auf der politischen Ebene sondern von der Industrie<br />
130 Eine derartige Temperatur stellt einen guten Mittelwert für winterliche Verhältnisse dar.<br />
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