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Architekt Dipl - termosfassade.info

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112<br />

verschwiegen, dass sich in den Lüftungsleitungen Bakterienstämme ansiedeln,<br />

die völlig neuartig sind, sodass der Mensch hiergegen noch keine<br />

Abwehrreaktionen ausbilden konnte. Derzeit wird daher an aufwändigen<br />

Entkeimungstechniken gearbeitet, die derartige Anlagen natürlich auch nicht<br />

verbilligen werden.<br />

Radon<br />

Bereits in meiner Schrift „Die Temperierung“ habe ich darauf hingewiesen, dass<br />

in schlecht gelüfteten Räumen der Radongehalt ansteigt. Radon ist ein<br />

Zerfallsprodukt des Elements Uran, das in der Erdrinde entsteht und sich<br />

normalerweise verflüchtigt. In schlecht gelüfteten Räumen sammelt es sich<br />

aber an und erreicht sehr hohe Werte. Durch meine Warnungen vor Radon<br />

habe ich mir den Ruf eines Hysterikers eingehandelt. Während ich dieses<br />

schreibe, häufen sich in den Zeitungen die Berichte über neueste Forschungen,<br />

die aussagen, dass etwa 10% der Lungenkarzinome auf die hohen<br />

Radonbelastungen in schlecht gelüfteten Räumen zurückgeführt werden. Die<br />

Idee des luftdichten Hauses muss also aufgegeben werden. Es bleibt bei der<br />

alten Regel, dass über natürliche Querlüftung ein 0,6-facher Luftwechsel<br />

sichergestellt werden muss.<br />

Die Temperierung<br />

Unter diesem Begriff 164 versteht man Wandheizungstechniken. Die Ursprünge<br />

dieser Heiztechnik gehen auf die alten Römer zurück. Sie hatten für ihre Bäder<br />

eine Heiztechnik entwickelt, bei der durch Hohlräume in Wänden und Fußböden<br />

Heizgase aus Holzfeuern durchgeleitet wurden. Das waren die sog.<br />

„Hypokausten“. Als die Römer den Bereich nördlich der Alpen besetzten,<br />

exportierte die III. Italienische Legion, die überwiegend aus hochzivilisierten<br />

Syrern bestand, diese Technik in den germanisch - alemannischen Raum.<br />

Ausgrabungen zeigen, dass diese Technik weit verbreitet war. Im ebenfalls von<br />

den Römern importierten Steinhausbau war diese Technik Standard. Die<br />

Hypokaustentechnik führte zu einer Erwärmung der Innenwandoberflächen und<br />

damit zu einem angenehmen Strahlungsklima in den Räumen.<br />

Diese Heiztechnik geriet in Vergessenheit. Unsere heutigen Zentralheizungen<br />

sind ein Kind der Industrialisierung und technologisch ein Abkömmling der von<br />

James Watt im 18.Jhdt. erfundenen Dampfmaschine. Die Bausteine der<br />

inzwischen auch veralteten Dampfheizung befanden sich durchwegs auch in<br />

Dampfmaschinen. Das war der Kessel – der heute noch so heißt, obwohl er mit<br />

einem alten Dampfkessel nichts mehr gemein hat – und Röhren, durch die der<br />

Dampf geleitet wurde. Die ersten Heizkörper waren nichts anderes als Röhren,<br />

an die man Rippen angeschweißt hatte.<br />

Das energetische Prinzip bestand mit der Entwicklung der zentralen<br />

Dampfheizung aus einem zentralen Wärmebereiter, einem<br />

Wärmeverteilungssystem aus Röhren und einem Wärmeabgabesystem aus<br />

164 Der Begriff wurde durch <strong>Dipl</strong>.-Ing.Grosseschmidt, Landesamt für Denkmalpflege in München ge-<br />

prägt.

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