Architekt Dipl - termosfassade.info
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einem hässlichen Schmutzstreifen unter der Tür bemerkbar. Staub und Dreck<br />
werden dort in den Belag regelrecht hineingeschossen. Wenn schon eine<br />
Türschwelle oder ein Anschlag nicht sein sollen, sollte man dort wenigstens<br />
genau unter dem Türblatt ein schmutzunempfindliches Material einbauen, z.B.<br />
eine Holz- oder Metallleiste, die man oberflächenbündig einsetzen kann. Damit<br />
wäre auch nebenher das Problem des Belagstosses in Türlaibungen<br />
befriedigend gelöst.<br />
Offene Feuerstellen<br />
Sie sind ein beliebtes Spielzeug, bei dem der Mensch nach Herzenslust zündeln<br />
kann. Meine Bauherren, die so etwas haben und dafür auch viel Geld ausgeben,<br />
berichten, dass der Blick ins offene Feuer beruhigend ist und entspannt. Das ist<br />
ein beachtlicher Gesichtspunkt. Der praktische Nutzen eines offenen Kamins<br />
besteht auf jeden Fall darin, dass er eine sehr gute Raumentlüftung auch ohne<br />
Feuer bewirkt. Auch kann er in Krisenzeiten nützlich sein, da man einen<br />
Schornstein im Haus hat, an den ein Kanonenofen angeschlossen werden kann.<br />
Entscheidend für die Freude am offenen Kamin ist jedoch, dass er „zieht“, also<br />
Rauchaustritt in den Raum auch in kleinen Mengen nicht vorkommt. Der<br />
Bauherr sollte sich das garantieren lassen.<br />
Ich plane offene Feuerstellen selber. Nachdem der erste von mir geplante<br />
Kamin ein vollkommenes Fiasko war, hat mich ein Regensburger Ofenbauer<br />
vom altem Schlage in die Geheimnisse seiner Kunst eingeweiht. Bei dieser<br />
Gelegenheit stieß ich auch auf das Gesetz des Bernoulli, das beim Bau eines<br />
offenen Kamins die entscheidende strömungstechnische Grundlage ist. Zuvor ist<br />
jedoch zu berücksichtigen, dass ein offenes Feuer sehr große Mengen an<br />
Rauchgasen produziert, die keine große Temperatur haben. Daher kann ein<br />
offener Kamin nur an einen ausreichend dicken Schornstein mit einer<br />
Mindestöffnung von 25 x 25 cm angeschlossen werden. Runde Querschnitte<br />
sind zu bevorzugen, da sie strömungstechnisch weniger Auftriebsenergie<br />
benötigen. Wichtig ist auch, dass – wenn irgend möglich – die Verbrennungsluft<br />
weniger dem Raum sondern überwiegend der Aussenluft entnommen wird, was<br />
ein wohlgeplantes Luftleitungssystem erforderlich macht. Lässt man die<br />
Verbrennungsluftzufuhr von außen weg, entnimmt der offene Kamin die<br />
Verbrennungsluft dem Raum selbst, was nur bei ausreichender Raumgrösse<br />
möglich ist. Energiewirtschaftlich ist das sehr ungünstig, da die für viel Geld<br />
erwärmte Raumluft zum Schornstein hinausgejagt wird.<br />
Ein kleiner aber wichtiger Tipp an meine Kollegen: Wenn sich im Haus auch<br />
noch mechanische Abluftanlagen, z.B. in Küchen Wrasenabzüge befinden,<br />
dürfen diese nicht in Betrieb sein, wenn zugleich das offene Feuer brennt.<br />
Unsere braven Bezirksschornsteinfegermeister, die über eine unumschränkte<br />
Machtfülle verfügen, sagen nämlich, dass eine mechanische Abluftanlage dazu<br />
führen könnte, dass Abgase vom offenen Feuer in den Raum gesaugt werden<br />
könnten. Ein Verbotsschild am Wrasenabzug reicht leider nicht. Ich könnte mir<br />
eine Lösung vorstellen, dass man beim offenen Feuer einen Thermostaten<br />
einbaut, der bei erhöhter Temperatur den Stromkreis abschaltet, an dem der<br />
Wrasenabzug hängt. Sachen gibt’s!