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Architekt Dipl - termosfassade.info

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erücksichtigt. Dort finden wir nur Durchschnittswerte. Dies wäre nun bei den<br />

verhältnismäßig geringen Temperaturstufungen in homogenen Baustoffen recht<br />

unbedeutend.<br />

Von erheblicher Bedeutung ist dieser Effekt jedoch in aussenliegenden<br />

Dämmstoffen, wenn diese nicht nur zur Erhöhung des Temperaturniveaus im<br />

gedämmten Stoff sondern zur Energieeinsparung eingesetzt werden. In den<br />

Dämmstoffen befindet sich nämlich ein sehr großes Temperaturgefälle<br />

innerhalb einer dünnen Schicht, das im baupraktischen Bereich ein Ausmaß<br />

erreichen kann, das zu einem überproportionalen Energiedurchgang führt. Um<br />

diesen Effekt in seiner ganzen Größe zu ermessen, müssen wir uns<br />

vergegenwärtigen, dass vor allem in klaren Winternächten die<br />

Dämmstoffoberfläche durch Abstrahlung weit unter die Lufttemperatur<br />

abkühlen kann. Da die Schicht hinter dem Dämmstoff meistens noch etwa 12 –<br />

15 °C hat, haben wir es somit mit einem großen Temperaturgefälle zu tun und<br />

somit auch mit einem beträchtlichen Energiedurchgang, der erheblich größer<br />

ist, als er nach den Rechenverfahren möglich ist. Dies ist einer der Gründe,<br />

weshalb alle Versuche, mit nachträglich angebrachten Dämmschichten die<br />

Heizkostenrechnung zu senken, fehlgeschlagen sind. Andere Ursachen dieser<br />

Fehlschläge werden noch a.a.O. erörtert werden.<br />

Von weiterem Einfluss auf die Wärmeleitfähigkeit ist die stoffliche Struktur.<br />

Besonders gut erkennbar wird dies beim Vergleich von Aluminium mit Glas.<br />

Die Stoffdichten sind mit 2,56 kg/dm³ bzw. mit 2,40 – 3,00 kg/dm³ angegeben.<br />

Die Stoffdichten – also das spezifische Gewicht – sind also fast gleich groß.<br />

Gewaltig unterschiedlich sind aber die jeweiligen Wärmeleitzahlen (λ) in<br />

(W/mK). Aluminium hat den Wert 229,00, Glas hat den Wert 0,75. Demzufolge<br />

leitet eine Schicht aus Aluminium den 305 – fachen Energiebetrag einer gleich<br />

dicken Glasschicht 77 . Die oft gehörte Ansicht, dass die Stoffdichte die<br />

Wärmeleitzahl bestimmen würde, ist somit falsch. Da sich Aluminium von Glas<br />

strukturell dadurch unterscheidet, dass es ein kristallines wohl geordnetes<br />

Gefüge hat und ausserdem elektrisch leitfähig ist, während Glas ein amorphes<br />

Gemenge von zusammengeschmolzenen Mineralien ist, ist erkennbar, dass<br />

Stoffe mit kristallinem Gefüge die besseren Wärmeleiter sind. Verdeutlicht wird<br />

dies damit, dass Quarzglas, das bereits ein kristallines Gefüge hat, ansonsten<br />

stofflich fast die gleiche Zusammensetzung wie Fensterglas hat, bereits eine<br />

Wärmeleitzahl von 1,36, also immerhin schon doppelt so groß, aufweist.<br />

Von weiterhin erheblichem Einfluss auf die Wärmeleitfähigkeit ist die elektrische<br />

Leitfähigkeit von Stoffen. Bei elektrischen Leitern verlagert sich der<br />

Wärmeenergietransport auf die freien Leitungselektronen, die ihrerseits ihre<br />

Energie an die Stoffteilchen übergeben.<br />

Dieser Effekt wird auch in eigentlichen Nichtleitern wirksam, wenn sie<br />

durchfeuchtet sind. Das in den mineralischen Baustoffen enthaltene Wasser löst<br />

vorhandene Salze und wird somit zum elektrisch leitenden Elektrolyten.<br />

77 Quelle: Buderus, Handbuch der Heizungstechnik.<br />

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