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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Veralgung von gedämmten Fassadenoberflächen<br />

Wenn wir versuchshalber eine Schüssel Wasser auf dem Balkon aufstellen,<br />

werden wir, solange das Wasser nicht gefriert, nach wenigen Tagen eine<br />

Grünverfärbung des Wassers feststellen. Hierbei handelt es sich um Algen, also<br />

um eine einfache aber sehr robuste Pflanzenart, die eine fadenförmige Struktur<br />

hat. Nach längstens zwei Wochen hat sich im Wasser ein Algenteppich<br />

entwickelt, der zeigt, dass es sich hier um ein genügsames und wuchsfreudiges<br />

Lebewesen handelt. Lassen wir das Wasser eintrocknen, verfärben sich die<br />

Algen braun und bieten einen traurigen Anblick. Zur Trauer besteht jedoch kein<br />

Grund, denn die Algen sind keineswegs tot. Werden sie wieder nass, erwachen<br />

sie – als wäre nichts geschehen – zu weiterem fröhlichem Wachstum. Da diese<br />

Algenbildung in jeder besseren Wasserpfütze stattfindet, die ebenfalls<br />

austrocknet, verwehen die Algensporen auch und verbreiten sich so über die<br />

Luft überall hin, auch auf Ihren Balkon. Die Luft ist also angefüllt mit herum-<br />

schwebenden Algensporen. Das einzige, was sie zum Gedeihen benötigen, sind<br />

nasse Zonen. Die paar Mineralien, die sie benötigen, werden gleich mit<br />

angeweht, das CO2, das ihre Nahrung ist, findet sich in ausreichender Menge in<br />

der Luft.<br />

Wenn wir am Gebäude Algenwuchs feststellen, deutet dies auf durchnässte<br />

Oberflächen hin. Die finden wir überall, so z.B. an Grundstücksmauern, die<br />

allseitig beregnet werden und im Schatten stehen, an nicht abgedichteten<br />

Stützwänden, die von der Erdseite her durchnässen und nun auch in gehäuftem<br />

Masse an den Oberflächen von Wärmedämmverbundsystemen mit dicken<br />

Dämmschichten.<br />

Woher kommt die Durchnässung der Oberflächen, fragt sich die Fachwelt. Vor<br />

einiger Zeit erhielt ich eine Einladung zu einer Fachtagung der WDVS-Industrie,<br />

die dieses Problem zum Gegenstand haben sollte. Ich bekundete mein<br />

Interesse an dieser Veranstaltung, teilte jedoch zugleich meinen Standpunkt<br />

mit, dass die Veralgung ein Problem der WDVS sei und sehr einfach dadurch<br />

lösbar sei, dass man derartige und ohnehin auch energetisch unwirksame<br />

Bauweisen nicht ausführen sollte. Anscheinend kamen auch von anderen<br />

Eingeladenen ähnliche Kommentare mit der Folge, dass die Veranstaltung sang-<br />

und klanglos abgesagt wurde.<br />

Wir haben bereits gesehen, dass von jedem Stoff Wärmestrahlung emittiert<br />

wird. Das gilt auch für Dämmstoffe und die darüber befindlichen<br />

Kunstharzputze. Nehmen wir einmal an, dass die Wandoberfläche in der<br />

Ausgangsphase noch eine Oberflächentemperatur von 5 °C hat. Dies ist in<br />

Kelvin umgerechnet eine Temperatur von 278 K. Nach dem Strahlungsgesetz<br />

von Stefan – Boltzmann errechnet sich damit unter der Annahme eines<br />

Strahlungskoeffizienten von 0,90 der Stefan – Boltzmann – Konstanten eine<br />

Strahlungsleistung von etwa 300 W/m². Da eine Dämmschicht massearm ist,<br />

hat sie in kürzester Zeit ihre gespeicherte Energie abgegeben und zwar so<br />

lange, bis sich ein Strahlungsgleichgewicht mit der Umgebungsstrahlung und<br />

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