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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Irre führt.<br />

Die fourier´sche Gleichung gilt nur für Wärmeleitung in festen Stoffen. Zu<br />

einem annähernd richtigen Ergebnis führt sie bei der Annahme des stationären<br />

Zustands bei stets gleichen Randbedingungen Nach der Aufheizungshase und<br />

vor der Auskühlungsphase. Solche Bedingungen herrschen aber nur im Labor.<br />

Nicht anwendbar ist sie für den Energieübergang aus oder in die<br />

Umgebungsluft. Überhaupt nicht berücksichtigt sind Strahlungsvorgänge, die<br />

– wie wir schon gesehen haben – an Außenwänden das energetische<br />

Geschehen beherrschen. Zweifellos kannte auch Fourier schon das Phänomen,<br />

dass Sonnenstrahlung zur Erwärmung führte. Ebenso wusste er empirisch, dass<br />

in der Nähe eines Ofens durch die Luft hindurch Wärme übertragen wurde. Was<br />

aber physikalisch dahinter stand, wusste er nicht. Daher hat er das auch nicht<br />

behandelt. Zu seiner Zeit war ja nicht einmal geklärt, was Energie ist. Die nicht<br />

zu leugnende Erwärmung durch Sonnenstrahlen erklärte man durch das<br />

Vorhandensein eines „Äthers“, der den Wärmetransport bewirkte. Erst Albert<br />

Einstein hat zu Anfang des 20.Jhdts. die Äthertheorie aus der Welt geschafft.<br />

Die fourier´sche Gleichung, die unveränderter Bestandteil der DIN 4108<br />

geworden ist, behandelt daher nur einen kleinen Teilbereich des energetischen<br />

Geschehens, ist aber weit davon entfernt, diese umfassend beschreiben zu<br />

können. In jedem Falle versagt sie völlig bei der Beschreibung von<br />

Energieübergängen an Wandoberflächen. Daran ändern auch die in der Norm<br />

enthaltenen Wärmeübergangszahlen nichts. Diese sind willkürliche und falsche<br />

Festlegungen.<br />

Die Wärmeübergangszahl Rsi nach DIN 4108<br />

Der Wert ist als konstante Größe mit 7,7 W/m²K angegeben. Er soll den<br />

Wärmeübergang von Raumluft in die Wand beschreiben. Da der<br />

Temperaturunterschied bei gleichmäßig beheizten Räumen zwischen Raumluft<br />

und Wandoberfläche gering ist, wird K in aller Regel mit dem Wert (1)<br />

angegeben, sodass es bei 7,7 W/m² bleibt.<br />

Bei Wandheizungstechniken, z.B. bei Temperieranlagen wird der Wert negativ,<br />

da die Wand etwas wärmer als die Raumluft ist. In diesem Falle haben wir es<br />

mit dem Kuriosum zu tun, dass wir in ein und derselben Wand zwei Richtungen<br />

des Wärmestroms haben. Wie gewohnt, gibt es den zur kälteren Seite, im<br />

Winter also nach außen gerichteten Wärmestrom, jedoch aber auch einen<br />

Wärmestrom, der zum Raum hin gerichtet ist. Bereits hier versagen die<br />

Berechnungsweisen nach DIN 4108, da diese nur eine Richtung des<br />

Wärmestroms kennen.<br />

Wie später noch beim Thema „Gebäudeheizung“ ausführlich gezeigt wird,<br />

beträgt die optimale Oberflächentemperatur von Umschließungsflächen etwa 20<br />

- 21 °C. Berechnet man nach Stefan-Boltzmann die damit verbundene<br />

Strahlungsleistung, ergibt sich ein Wert von etwa 390 W/m². Das ist die<br />

Energie, die durch Strahlung permanent von der Wandoberfläche emittiert wird<br />

und durch nichts unterdrückt werden kann. Die Norm bietet uns hierfür den<br />

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