Architekt Dipl - termosfassade.info
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sich die Wand als Reflektor, alle anderen Spektralfarben wurden absorbiert.<br />
Diese Ereignisse hängen ausschließlich von der Oberflächenbeschaffenheit eines<br />
Stoffes ab. Das reflektierte Licht entschwindet samt seinem Energiegehalt in der<br />
Umgebung, das absorbierte Licht führt zur Erhöhung des Energiegehalts des<br />
Absorbers, der also wärmer wird. Nun können wir auch verstehen, warum<br />
schwarze Flächen sich schneller und mehr erwärmen. Sie absorbieren nämlich<br />
alle Spektren und verwerten daher durch Erwärmung die in der Strahlung<br />
enthaltene Energie am Besten. Am Allerbesten ist hierbei der sog. „Schwarze<br />
Strahler“, der aber nur ein theoretisches Gebilde ist, das in der Natur nicht<br />
vorkommt. Er würde nämlich alles Licht absorbieren und völlig in Wärmeenergie<br />
umsetzen.<br />
Schwarz ist daher auch keine Farbe, auch wenn wir es täglich mit schwarz<br />
gestrichenen Flächen zu tun haben. Genau genommen sind schwarze Flächen<br />
unsichtbar – allerdings nur im Hinblick auf das eingeschränkte<br />
Wahrnehmungsvermögen des menschlichen Auges. Im langwelligen Bereich<br />
kann auch eine schwarze Fläche Licht absondern, das jedoch für den Menschen<br />
unsichtbar ist. Hierbei handelt es sich um Infrarot (IR).<br />
Wir müssen also erkennen, dass eine von Strahlung erreichte Fläche Energie<br />
aufnimmt und durch Strahlung auch wieder abgibt. Das Wellenlängenspektrum<br />
aber der abgegebenen Strahlung ist in aller Regel völlig anders als das der<br />
empfangenen Strahlung. Nur ein perfekter Reflektor ist in der Lage, das<br />
gesamte empfangene Spektrum wieder abzugeben. Den perfekten Reflektor<br />
gibt es aber ebenso wenig wie den Schwarzen Strahler. Daher erwärmt sich<br />
auch ein Spiegel, der in das Sonnenlicht gestellt wird – allerdings weit weniger<br />
als ein daneben befindlicher Backstein.<br />
Nun müssen wir uns nur noch klar machen, dass die einzelnen Spektren einen<br />
unterschiedlichen Energiegehalt haben. Hierbei gilt:<br />
Je kürzer die Wellenlänge, umso höher der Energiegehalt.<br />
Und schon ist es aus mit dem Nullsummenspiel. Im eingestrahlten Sonnenlicht<br />
ist auch sehr kurzwelliges Licht enthalten, vor allem das unsichtbare Ultraviolett<br />
(UV). Dieses UV ist der energiehaltigste Teil des Sonnenlichts. Es wird natürlich<br />
völlig absorbiert, da Gebäudeoberflächen UV nicht reflektieren können. Damit<br />
wird die gesamte im UV enthaltene Energie in Wärmeenergie umgesetzt, die<br />
sich durch die Erhöhung der Temperatur der Wandoberfläche bemerkbar<br />
macht. Aber auch diese Wand strahlt wiederum Wärmeenergie ab. Zu einem<br />
kleinen Teil im sichtbaren Bereich des Wellenspektrums, zu einem größeren Teil<br />
im infraroten Bereich. Diese Spektren sind allerdings insgesamt erheblich<br />
energieärmer, Es wird also erheblich weniger Energie abgestrahlt als durch<br />
Absorption aufgenommen worden ist. Das ist auch ganz offensichtlich. Wäre<br />
das Ganze ein Nullsummenspiel, wie die Dämmophilen zu behaupten pflegen,<br />
könnte es ja gar nicht zur Erwärmung der Wand kommen und ebenso wenig<br />
dazu, dass auch dann, wenn die Sonne hinterm Hauseck verschwunden ist, die<br />
Wand noch stundenlang wärmer ist, als unbeschienene Flächen. Wir sehen<br />
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