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Architekt Dipl - termosfassade.info

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künftig folgende Begriffe einführen:<br />

„Genutzte Energie“ und „ungenutzte Energie“<br />

In der Bauphysik haben wir es im Wesentlichen nur mit zwei Energieformen zu<br />

tun: Strahlungsenergie und kinetische Energie. Sie repräsentieren überwiegend<br />

den Begriff „Wärmeenergie“. 55 Im Hinterkopf sollte man auch behalten, dass<br />

Energie stofflos ist.<br />

Strahlungsenergie (Wärmestrahlung)<br />

Strahlungsenergie ist die Energie elektromagnetischer Wellen, wobei wir hier<br />

den Spektralbereich des gesamten Wellenspektrums meinen, der für die<br />

energetischen Vorgänge an Gebäuden von Bedeutung ist. Dieses Spektrum<br />

erstreckt sich vom langwelligen Infrarot bis hin zum Ultraviolett. Hierbei sind die<br />

kurzwelligen Bereiche energiehaltiger als die langwelligen. Wenn wir mit<br />

Wärmestrahlung rechnen, verwenden wir daher Durchschnittswerte mit<br />

ausreichender Genauigkeit. Jedoch sollten wir bedenken, dass die<br />

Sonneneinstrahlung den gesamten Bereich der Wärmestrahlung erfasst,<br />

während die Abstrahlung von Baustoffen immer nur das langwellige infrarote<br />

Spektrum betrifft. Die Arbeit, die diese Energieart leisten kann, besteht im<br />

Wesentlichen darin, dass sie dann, wenn sie von Stoffen absorbiert wird, zur<br />

Temperaturerhöhung führt.<br />

Wärmestrahlung ist die Folge quantenmechanischer Ereignisse im<br />

Teilchenbereich. Das Wirkungsprinzip hierfür wurde durch Max Planck (1858 –<br />

1947) um 1900 erkannt und fand seinen Niederschlag im „Planckschen<br />

Strahlungsgesetz“, das zur Grundlage der Quantentheorie wurde. Vereinfachend<br />

betrachtet geschieht nach dem Atommodell von Niels Bohr folgendes:<br />

Die den Atomkern umgebenden Elektronen umkreisen diesen in geschlossenen<br />

Wellenzügen mit stets gleichen Wellenlängen. Daher können sie nur bestimmte<br />

Bahnen besetzen. 56 Hierbei müssen wir uns vergegenwärtigen, dass nur in der<br />

Elektronenhülle die Wärmeenergie manifestiert ist. Der Atomkern ist hierbei<br />

energetisch neutral. Wird einem Atom Energie zugeführt, wird diese Energie<br />

von der Elektronenhülle aufgenommen. Da die Wellenlänge nicht verkürzt<br />

werden kann, nimmt das Elektron eine höhere Lage ein, die jedoch wiederum<br />

nur ganzzahlig mehrfach länger als eine Wellenlänge sein kann. In diesem<br />

neuen und höheren Energiezustand befindet sich nunmehr das Atom. Das<br />

entropische Prinzip 57 bewirkt, dass das Elektron bestrebt ist, wieder den<br />

55<br />

Der Begriff „Energie“ für sich gesehen ist abstrakt. Die Spielarten, bei denen sich Energie<br />

manifestiert, sind unzählig groß. Mathematisch orientierte Physiker neigen dazu, mit Energie als einer<br />

abstrakten Größe rechnerisch umzugehen und verfallen hierbei häufig in den Fehler, unterschiedliche<br />

Energieformen mathematisch als Einheit zu behandeln und hierbei aber zu übersehen, dass sie in der<br />

Praxis getrennt zu behandeln sind. Zum Beispiel führt eine Gleichbehandlung der Energie, die in Luft<br />

vorhanden ist mit Strahlungsenergie zu fehlerhaften Empfehlungen.<br />

56 Da diese Wellenlängen gemessen werden können, ist es den Astrophysikern möglich, die stoffliche<br />

Zusammensetzung von Sternen zu ermitteln.<br />

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