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Architekt Dipl - termosfassade.info

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städtischen Bereichen wurden Durchschnittstemperaturen von 14 °C als üblich<br />

gemessen, in offen bebauten Gebieten liegen die Temperaturen bei etwa 11 °C.<br />

In Tiefen unter 8,00 m steigt die Bodentemperatur bereits merklich an, weil<br />

sich dort bereits die Erdwärme bemerkbar macht. Sehr übel ist, dass die<br />

oberflächennahen Bodenschichten durch Wärmeabstrahlung weit unter die<br />

Umgebungslufttemperatur auskühlen können. Ich selbst habe hier bereits<br />

Temperaturen im Bereich von - 40 °C gemessen. Wir haben also im<br />

oberflächennahen Bereich völlig andere bauphysikalische Randbedingungen als<br />

in den tieferen Lagen unter 1,00 m Tiefe.<br />

Dazu eine kurze Erklärung:<br />

Die Auskühlung der oberflächennahen Bodenschichten beruht überwiegend auf<br />

Abstrahlung von Wärmeenergie. Wir wissen bereits, dass hierbei der<br />

Emissionskoeffizient ε eine entscheidende Rolle spielt. Rasenflächen haben<br />

einen kleinen Emissionskoeffizienten von etwa 0,40, Pflasterflächen, Asphalt-<br />

und Betonbeläge von etwa 0,95. Da ist also die Abstrahlung mehr als doppelt<br />

so groß wie bei Rasenflächen. Wir können also dadurch, dass wir auf befestigte<br />

Flächen zugunsten von Rasenflächen am Haus verzichten, die energetischen<br />

Randbedingungen in den oberen Bereichen des Kellermauerwerks erheblich<br />

verbessern.<br />

Betrachten wir zunächst den unbeheizten Keller. Der bleibt eben kühl. Die<br />

Erfahrung zeigt, dass im Winter unbeheizte Keller Raumlufttemperaturen<br />

zwischen 5 – 11 °C haben. Die starke Schwankung hängt davon ab, wie viel<br />

Wärmenergie durch die Kellerdecke vom Erdgeschoss aus immittiert wird.<br />

Problematisch ist die im Sockelbereich gegebene Wärmebrücke, die vor allem<br />

dann sehr groß wird, wenn durch Abstrahlung das angrenzende Bodenmaterial<br />

stark auskühlt. Da sind dann Temperaturgefälle aus dem<br />

Erdgeschossdeckenbereich zum Sockel hin von 50 K völlig normal.<br />

Tauwasserschäden im Sockelbereich gehen hierauf fast immer zurück. Dagegen<br />

hilft nur eine strikte Unterbrechung der Wärmebrücke durch dämmendes<br />

Material, das druckfest und wasserbeständig sein muss. Die<br />

Schaumglasindustrie stellt uns solche Baustoffe zur Verfügung.<br />

Im Baubestand bleibt nichts anderes übrig, als den Sockelbereich nachträglich<br />

zu dämmen. Die Dämmschicht muss natürlich beständig sein. Auch hier ist das<br />

Beste gerade gut genug – Schaumglasplatten also. Wenn´s der Geldbeutel<br />

zulässt, dämmen Sie gleich bis auf eine Tiefe von etwa 1,00 m, weil Sie dann<br />

auch gleich die Wärmebrücke im oberen Bereich des Kellermauerwerks beseitigt<br />

haben. Sollten Sie den Keller nachträglich beheizen wollen, haben Sie dann<br />

schon dämmtechnisch das Nötige getan.<br />

Im beheizten Keller verlangt die EnEV eine üppige Dämmung des<br />

Kellerfussbodens und ebenso natürlich der Kellerumfassungen. Die sind<br />

allerdings zumindest im gleichmäßig beheizten Keller überflüssig. Nach Norm<br />

gilt die Aussenoberfläche eines Kellermauerwerks als Systemgrenze. Dies ist<br />

allerdings reine Willkür. Durch einfachen Willensakt ist es uns erlaubt, die

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