Architekt Dipl - termosfassade.info
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dass wir mit der reflektierenden Schicht das Gleiche erreicht haben, was man<br />
mit einer hinten aufgeklebten Dämmschicht hätte erreichen können. Dort wäre<br />
allerdings der temperaturerhöhende Effekt nach einer gewissen Zeit wieder<br />
verschwunden, weil sich der Dämmstoff selbst erwärmt hätte und von da ab die<br />
gleiche Strahlungsmenge emittiert hätte wie die nicht reflektierende Seite der<br />
anderen Platte.<br />
Da sich die reflektierend beschichtete Platte deutlich erwärmt hat, bleibt nur ein<br />
Schluss möglich. Reflektierende Schichten können Wärmestrahlung nur sehr<br />
schlecht abgeben. Die Wärmeenergie bleibt also in der Platte. Eine<br />
nennenswerte Dämmwirkung kann die Alufolie natürlich nicht entfalten. Im<br />
Gegenteil, die Alufolie ist bei dem Plattenaufbau die Schicht mit der höchsten<br />
Wärmeleitung. Was lernen wir daraus? Bis zu einem gewissen Grad können<br />
Dämmstoffe durch reflektierende Schichten ersetzt werden. Nun verstehen Sie<br />
auch besser, weshalb ich bei meinen Konstruktionen bei ausgebauten Dächern<br />
mit normwidrig dünnen Dämmschichten arbeite, unter denen sich allerdings<br />
reflektierende Folien befinden. Nach der gleichen Überlegung ist es auch richtig,<br />
unterhalb von Fußbodenheizungen im Bereich der Dämmstoffe an richtiger<br />
Stelle reflektierende Folien einzubauen.<br />
Nachdem ich eine zeitlang in dieser Art herumexperimentiert hatte, war ich<br />
davon überzeugt, dass man mit Hilfe reflektierender Baustoffe auch<br />
Konstruktionen entwickeln konnte, die die Energieverlagerung an Außenwänden<br />
behindern konnten.<br />
Inzwischen waren auch meine Überlegungen zur Energiebilanz soweit gediehen,<br />
dass mir bewusst war, dass in einem Punkte meine Konstruktion von der<br />
Thermoskanne abweichen musste. Sie musste auch den exogenen<br />
Energieeintrag – vorzugsweise im Winter – ermöglichen. Gelänge dies nicht,<br />
wäre meine Erfindung eigentlich nur eine Variante der Dämmtechnik gewesen,<br />
von der ich schon wusste, dass sie zur Einsparung von Heizenergie nicht viel<br />
taugte.<br />
Kurzerhand startete ich einen Freilandversuch, der so aussah, dass ich auf einer<br />
Fläche von etwa 30 m² Faserzementplatten auf der Rückseite mit<br />
hochglänzender Alufolie beklebte und diese auf einer Lattenkonstruktion an<br />
einer Hauswand anschrauben ließ. Die Fugen zwischen Latten und Hauswand<br />
und auch zwischen den Platten verschloss ich winddicht mit selbstquellenden<br />
Dichtungsbändern. Da ich davon überzeugt war, dass sich beim Versuch jede<br />
Menge Feuchtigkeit im Hohlraum, den ich später „Spalt“ nannte, ansammeln<br />
würde, formte ich die Lattenkonstruktion unten trichterförmig, sodass es<br />
möglich gewesen wäre, heraustropfendes Tauwasser aufzufangen und zu<br />
messen.<br />
Von meiner Idee unterrichtete ich auch das Institut für das Fachgebiet<br />
Allgemeiner Ingenieurbau an der Technischen Universität Berlin (Prof. Dr.-Ing.<br />
Cziesielski), das sodann meine Anregung aufgriff und im Rahmen einer