Architekt Dipl - termosfassade.info
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Temperaturniveau des außen gedämmten Bauteils angehoben wird. Eine Wand<br />
mit Aussendämmung ist somit wärmer. Betrachtet man die einschlägigen<br />
Diagramme, sieht man, dass innerhalb des gedämmten Wandaufbaus die<br />
Temperatur weniger steil abfällt als beim ungedämmten Bauteil. Dafür<br />
vergrößert sich jedoch das Temperaturgefälle in der Dämmschicht, sodass sich<br />
letztlich an der Menge der durchgeleiteten Wärmeenergie nichts ändert. Der<br />
eigentliche Nutzen der Aussendämmung besteht darin, dass wegen des<br />
höheren Temperaturniveaus der gedämmten Wand zumindest auf der<br />
Innenfläche keine Tauwasserbildung stattfindet. 182 Meistens befindet sich der<br />
Taupunkt außerhalb der Wand, aber innerhalb des Dämmstoffes. Wir werden<br />
also auch künftig ausreichend gedämmte Wandkonstruktionen herstellen<br />
müssen. Bei der Termosfassade leistet das die vor der Wand befindliche<br />
stehende Luftschicht von ca. 25 – 40 mm Dicke. Diese Luftschicht hat den<br />
Vorteil, dass sie nichts kostet. Sie entspricht etwa einer Dämmstoffdicke aus<br />
Schaumkunststoffen von 35 – 60 mm. Zur Tauwasserverhütung ist das völlig<br />
ausreichend. Für alterprobte Baumenschen ist das alles ungewohnt. Wir müssen<br />
uns aber immer klar darüber werden, dass Wärmeleitung in der Wand kein<br />
Energieverlust ist sondern nur eine Art der Energieverlagerung immer noch<br />
innerhalb der Bausubstanz. Befindet die Energie sich noch in der Bausubstanz,<br />
kann daher nicht von Energieverlust gesprochen werden. Heizkosten entstehen<br />
erst dann, wenn die Energie das Gebäude an der Oberfläche auf<br />
Nimmerwiedersehen verlässt. Dieser Vorgang hat aber mit der Wärmeleitung im<br />
Baustoff nichts zu tun solange alle Messungen zeigen, dass die<br />
Wandoberflächen bei Gebäuden völlig unabhängig von der Bauart, ob gedämmt<br />
oder ungedämmt, mit oder ohne Thermosfassade bei gleichen Wetterzuständen<br />
gleich sind. Meine Simulationen zeigen dagegen, dass die<br />
Oberflächentemperaturen von Außenwänden nahezu ausschließlich von der<br />
exogenen Strahlungsleistung aus der Umgebung und aus gelegentlicher<br />
Solarstrahlung entstehen und keineswegs dadurch, dass die Raumerwärmung<br />
sich bis zur Oberfläche des Gebäudes durcharbeitet. Der Beheizungszustand<br />
ordentlich gebauter Häuser hat also mit der Oberflächentemperatur nichts zu<br />
tun. Das ist neu und ungewohnt – ich gebe es zu. Und dennoch müssen wir<br />
begreifen, dass der Energieabtrag an Außenwänden nur vom Energiegefälle<br />
zwischen Umgebung und Aussenwandoberfläche abhängt – und von sonst<br />
nichts. Wenn das aber so ist, muss eine energieeinsparende Fassadentechnik<br />
dieses Energiegefälle beeinflussen. Transluzente Fassadenkonstruktionen und<br />
auch die Termosfassade leisten das, da beide Konstruktionen zur Verkleinerung<br />
des Energiegefälles führen. Vielleicht hat irgendwer eines Tages eine noch<br />
bessere Idee.<br />
Energieeinsparende Fassadenanstriche<br />
Neuerdings werden Fassadenanstriche angeboten, die der Energieeinsparung<br />
dienen. Die Wirkung dieser Anstriche beruht darauf, dass sie einen<br />
verhältnismäßig geringen Emissionskoeffizienten haben, was dazu führt, dass<br />
182 Die dabei erzielte Energieeinsparung beruht im Wesentlichen auf dem geringeren Temperaturgefälle<br />
zwischen Raumluft und Wandinnenoberfläche und dem damit verminderten konvektiven Energieübergang.