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eweglich waren, suchten sie schattige und kühle Plätze auf, flüchteten sich ins<br />

Wasser oder in Höhlen, andere gruben sich kurzerhand ein. Da sich das Leben<br />

auf dem Land – wie wir heute wohl richtig vermuten – in den äquatornahen<br />

Breiten entwickelt hat, ist auch erklärlich, dass auch heute noch die Techniken,<br />

die vor Überhitzung schützen sollten, bei weitem besser ausgebildet sind als die<br />

Techniken zur zusätzlichen Energiegewinnung in kalten Zonen.<br />

Durch ihre stets mögliche Aktivität waren die Warmblüter den wechselwarmen<br />

Tieren überlegen. Offensichtlich waren sie auch intelligenter. So führten sie die<br />

Brutpflege ein 16 , entwickelten hierbei soziales Verhalten, das eine höchst nützliche<br />

Gruppenbildung ermöglichte. Die endogene Temperaturregelung befähigte<br />

sie außerdem, für wechselwarme Tiere unwirtliche Zonen zu besiedeln. Als entscheidender<br />

Vorteil stellte sich heraus, dass sie gegenüber Klimaveränderungen<br />

widerstandsfähig waren.<br />

Die wechselwarmen Tiere, die im Wettbewerb mit den Warmblütern standen –<br />

jene hatten damals etwa Rattengröße – lösten das Problem einer möglichst guten<br />

Aktivitätstemperatur durch Massenzuwachs. Grosse Massen haben eine<br />

relativ geringe Oberfläche und können entsprechend viel Energie speichern und<br />

daher auch kurzfristige Kältezeiten überbrücken. So entstanden die Dinosaurier.<br />

Ob nun die Klimaänderung vor etwa 65 Millionen Jahren auf einen<br />

Asteroideneinsturz zurückzuführen ist oder ob es sich um eine normale<br />

periodische Veränderung des Klimas gehandelt hat, kann dahingestellt bleiben.<br />

Jedenfalls war die Klimaänderung, die zu einer Abkühlung des Weltklimas<br />

geführt hat, zu abrupt, als dass sich die Saurier hätten anpassen können. Sie<br />

starben aus. Die Warmblüter hingegen überlebten, ja sie entwickelten sich von<br />

da ab zu einer großen Vielfalt und besiedelten den ganzen Erdball. Die<br />

endogene Energieregelung hatte sich außerordentlich gut bewährt, sodass sie<br />

beibehalten und verfeinert wurde.<br />

Nur die Vögel, eine Seitenlinie der Dinosaurier, haben überlebt. Das zunächst<br />

nur dem Fliegen dienende Federkleid erwies sich wegen seiner<br />

wärmerückhaltenden Wirkung auch sonst als nützlich. 17 Die Vögel nutzten diese<br />

Gelegenheit sinnvoll dadurch, dass auch sie sich zu Warmblütern entwickelten.<br />

Die Lurche zogen sich wieder ins Wasser zurück. Von den Reptilien blieben<br />

wenige, die wärmere Rückzugsgebiete fanden, übrig. Die Dinosaurier erwiesen<br />

sich letztlich als energetische Fehlkonstruktion. Befanden sie sich in<br />

16 Die höchste Stufe dieser Entwicklung erreichten die Säugetiere und der Mensch. Siehe auch: Prof.<br />

Sarah Blaffer Hrdy, Mutter Natur, die weibliche Seite der Evolution, Berliner Taschenbuch Verlag<br />

2002.<br />

17 Das ist meine eigene Hypothese. Die Frage nämlich ob – wie ich vermute – erst das Federkleid da<br />

war, und sich sodann die Warmblütigkeit entwickelt hat, oder ob es umgekehrt war, hat mir die<br />

Fachliteratur noch nicht beantworten können. Wenn es zutrifft, dass sich die Federn aus dem Schuppenkleid<br />

der Reptilien entwickelt haben, dürfte meine These stimmen. Zumindest die Frage, ob nämlich<br />

erst die Henne und dann das Ei da waren, ist zugunsten des Eis gelöst. Denn die Dinosaurier waren<br />

Eierleger oder seltener sogar Lebendgebärer.<br />

11

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