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Architekt Dipl - termosfassade.info

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Strahlungskoeffizienten gleich. Daher kann messtechnisch sowohl der<br />

Absorptionskoeffizient wie der Strahlungskoeffizient aus dem<br />

Reflexionsvermögen einer Stoffoberfläche ermittelt werden. Etwas komplizierter<br />

wird es dann, wenn bei den Strahlungsvorgängen ganz oder teilweise<br />

durchsichtige, durchscheinende oder sonst wie für elektromagnetische Wellen<br />

durchlässige Stoffe, z.B. Glas im Spiele sind. Hier sind zusätzlich auch noch<br />

Durchlässigkeitskoeffizienten zu berücksichtigen. Der Gesamtbetrag der<br />

Strahlungsenergie ändert sich jedoch hierbei nicht.<br />

Abstrahlung von Wärmeenergie<br />

Die am Bau vorherrschenden energetischen Geschehnisse werden in ganz<br />

überwiegendem Maße durch Strahlungsprozesse bestimmt. Hierbei ist zu<br />

bedenken, dass zwischen Luft und festen Stoffen ein Energieaustausch durch<br />

Strahlungsvorgänge so gut wie nicht stattfindet. Luft hat nämlich einen gegen<br />

Null tendierenden Strahlungs- bzw. Absorptionskoeffizienten und ist –<br />

baupraktisch gesehen – für Strahlung vollkommen durchlässig. Luft wird daher<br />

nicht unmittelbar durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sondern erst dann,<br />

wenn sie mit erwärmten Stoffen, z.B. der Erdoberfläche in Berührung kommt.<br />

Damit Strahlungsprozesse geschehen können, muss die Schicht einen freien<br />

Strahlungsraum von wenigstens einer Lichtwellenlänge haben. Die<br />

diesbezüglichen Dimensionen bewegen sich im Mikrometerbereich. Im<br />

Normalfall kann sich daher Strahlung ungehindert entfalten.<br />

Von großer Bedeutung ist, dass Abstrahlung völlig unbeeinflusst von sonstigen<br />

äußeren Zuständen in der näheren oder weiteren Umgebung stattfindet. Eine<br />

Wandoberfläche strahlt daher ständig und unaufhaltsam, vollkommen<br />

unbeeindruckt etwa auch von der Zusammensetzung hinter der strahlenden<br />

Oberfläche.<br />

So sind auch Dämmstoffe auf einer Wandoberfläche für das Abstrahlverhalten<br />

einer Wand vollkommen unmaßgeblich. Prinzipiell findet Abstrahlung solange<br />

statt, bis der strahlende Stoff seine gesamte Energie abgegeben hat. Er<br />

befände sich somit in der Temperatur des absoluten Nullpunkts. Dieser<br />

Temperaturzustand kann jedoch in der Praxis nicht erreicht werden, weil auf<br />

jeden Körper auch Wärmeenergie einstrahlt.<br />

Es wird noch gezeigt werden, dass die Summe aus Einstrahlungs- und<br />

Abstrahlungsvorgängen am Gebäude den Energieumsatz im Wesentlichen<br />

bestimmt. Der Einfluss aus konvektiven Vorgängen und<br />

Lüftungswärmeverlusten ist beim Gesamtenergieumsatz gering. Ebenso<br />

geringfügig ist der Anteil von Beheizungsanlagen. Bei der großen Bedeutung,<br />

die der Einsparung von Heizenergie zugemessen wird, muss dies in der neuen<br />

Bauphysik berücksichtigt werden. Die Norm DIN 4108 betrachtet hingegen<br />

Strahlungsprozesse überhaupt nicht. Sie betrachtet lediglich die energetischen<br />

Vorgänge, die dadurch ausgelöst werden, dass zwischen der Raumluft und der<br />

Außenluft ein Temperaturunterschied besteht, der Wärmeleitungsvorgänge<br />

innerhalb des Baustoffs auslöst. Daher verfehlt diese Norm jeglichen<br />

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