Architekt Dipl - termosfassade.info
Architekt Dipl - termosfassade.info
Architekt Dipl - termosfassade.info
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
143<br />
es letztlich dazu, dass die Störungen irgendwo auftreffen, z.B. auf dem<br />
Trommelfell des Ohres oder auf einem anderen schwingfähigen Material, das<br />
nun im gleichen Masse zu schwingen beginnt, wie die Stimmgabel. Damit wird<br />
das angeregte Material nun selbst schwingen – genau in der Frequenz der<br />
Stimmgabel – und wird nun selbst die angrenzenden Luftteilchen anregen. Das<br />
Ganze geschieht mit hoher Präzision, sodass Musikliebhaber mit geschulter<br />
Hörerfahrung feinste Klangunterschiede bemerken und sagen können, ob ein<br />
Geigenkonzert auf einer Stradivari oder auf der meines Geigenbauers Sebastian<br />
Muthesius – den ich hiermit empfehlen möchte – gespielt wird. Der ungeschulte<br />
Hörer wird keine Unterschiede feststellen. Diese Präzision der Schallübertragung<br />
ist der Feinheit der Luft zu verdanken, die man so interpretieren kann wie das<br />
extrem hohe Auflösungsvermögen einer Digitalkamera. Zu vermerken ist noch,<br />
dass die Energiebeträge, um die es hier geht, beachtlich hoch sind, wie man am<br />
Fall der Mauern von Jericho sehen kann. Dort ist den Israeliten nämlich das<br />
Kunststück gelungen, die Eigenfrequenz der Stadtmauern herauszufinden und<br />
sodann Töne mit dieser Frequenz zu erzeugen. Hierdurch begannen die Mauern<br />
zu schwingen. Der innere Zusammenhalt der Mauern ging dadurch verloren und<br />
wahrscheinlich sind sie regelrecht zerbröselt. Wir können vermuten, dass<br />
Jerichos Mauern auch ein ziemliches Pfuschwerk waren. Da kam also eines zum<br />
anderen.<br />
Versuchen Sie einmal, Wasser mit Öl zu vermischen. Da können Sie den<br />
Schneebesen noch so heftig traktieren. Letztlich wird das Öl wieder oben<br />
schwimmen und das Wasser bleibt unten. Mit Schallenergie schaffen Sie das<br />
aber ganz leicht, vor allem wenn sie mit Ultraschall arbeiten, also mit Tönen<br />
sehr hoher Frequenz. Was mit sonstigen mechanischen Verfahren völlig<br />
aussichtslos war, ist nun gelungen. Das Ergebnis nennt sich übrigens Emulsion.<br />
Der sehr energiereiche Ultraschall war in der Lage, das Öl in einzelne Teilchen<br />
zu zerlegen, also die Bindungskräfte aufzubrechen, die so hoch sind, dass trotz<br />
der enormen Beanspruchung Öl in einem Motor einen geschlossenen<br />
Schmierfilm bildet.<br />
Dass die Druckwellen in der Luft ungeheuere Energien verkörpern können,<br />
kennen wir auch aus anderen Vorgängen. Durchbricht ein Flugzeug die<br />
Schallgeschwindigkeit, entsteht eine Druckwelle, die Fenster zerbricht. Durch<br />
Verkehrslärm werden Gebäude zum Schwingen angeregt. Letztlich kann mit<br />
Schall sogar Leben vernichtet werden. Das Phänomen Schall ist also – obwohl<br />
wir nichts davon sehen können – energetisch beachtlich groß und somit auch<br />
bedeutend im Bauwesen.<br />
Nicht nur Luft dient als Schallträger sondern jeder Stoff der wegen seiner<br />
Struktur schwingungsfähig ist, also auch Festkörper und Flüssigkeiten. Nicht<br />
schwingungsfähige Stoffe sind zur Schallübertragung nicht fähig, also alles, was<br />
einen schlappen Eindruck macht, Bettfedern zum Beispiel. Dort dringt zwar die<br />
Schallenergie auch ein, wird aber nicht weitergeleitet. Trotzdem geschieht mit<br />
der eingedrungenen Schallenergie etwas – wir haben ja schließlich den<br />
Energieerhaltungssatz. In den Nichtschallleitern wird die Schallenergie<br />
absorbiert und führt – wie bei der Absorption von Lichtwellen – zur Erwärmung