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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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Aber um einmal alle<br />

7-<br />

Gedanken an eine ferne Zukunft und<br />

eine mögliche Umwälzung des Erziehungswesens bei Seite zu<br />

lassen: was müsste man einem werdenden Philosophen gegenwartig<br />

wünschen und nöthigenfalls verschaffen, damit er überhaupt<br />

Athem schöpfen könne und es im günstigsten Falle zu<br />

der, gewiss nicht leichten, aber wenigstens möglichen Existenz<br />

Schopenhauer's bringe? Was wäre ausserdem zu erfinden,<br />

seiner Einwirkung auf die Zeitgenossen mehr Wahrscheinlichkeit<br />

zu geben? Und welche Hindernisse müssten weggeräumt<br />

werden, damit vor allem sein Vorbild zur vollen Wirkung komme,<br />

damit der Philosoph wieder Philosophen erziehe?<br />

um<br />

Hier verläuft<br />

sich unsre Betrachtung in das Praktische und Anstössige.<br />

Die Natur will immer gemeinnützig sein, aber sie versteht<br />

es nicht, zu diesem Zwecke die besten und geschicktesten<br />

Mittel und Handhaben zu finden: das ist ihr grosses Leiden,<br />

deshalb ist sie melancholisch. Dass sie den Menschen durch<br />

die Erzeugung des Philosophen und des Künstlers das Dasein<br />

deutsam und bedeutsam machen wollte, das ist bei ihrem<br />

eignen erlösungsbedürftigen Drange gewiss j<br />

wie schwach und matt ist<br />

aber wie ungewiss,<br />

die Wirkung, welche sie meisthin<br />

mit den Philosophen und Künstlern erreicht! Wie selten bringt<br />

sie es überhaupt zu einer Wirkung! Besonders in Hinsicht<br />

des Philosophen ist ihre Verlegenheit gross, ihn gemeinnützig<br />

anzuwenden j ihre Mittel scheinen nur Thatversuche, zufällige<br />

Einfälle zu sein, so dass es ihr mit ihrer Absicht unzählige<br />

Male misslingt und die meisten Philosophen nicht gemeinnützig<br />

werden. Das Verfahren der Natur sieht wie Verschwendung<br />

ausj doch ist es nicht die Verschwendung einer<br />

frevelhaften Ueppigkeit, sondern der Unerfahrenheitj es ist<br />

anzunehmen, dass sie, wenn sie ein Mensch wäre, aus dem<br />

Aerger über sich und ihr Ungeschick gar nicht herauskommen<br />

würde. Die Natur schiesst den Philosophen wie einen Pfeil Y<br />

III

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