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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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4595 4^3' ^^' ^- ^7)')* Auch in den Sommerferien in Bergün war<br />

Nietzsche eifrig damit beschäftigt (Br. V, S. 297 und 299: „Inzwischen<br />

bin ich fleißig gewesen und habe meine Arbeit rüstig gefördert, doch<br />

bin ich noch weit vom Schlüsse, weil das, was noch fehlt, zum schwersten<br />

gehört;" an die Schwester 30. Juli 1874). Mit wie starker innerer Anteilnahme<br />

er die letzte Hand an die Schrift gelegt hat, schildert er dem<br />

Freunde GersdoriF am 24. Sept.;<br />

„Es war eine schwere Zeit, mein lieber<br />

Freund, dieser Schiußteil unseres Sommerhalbjahres, und ich atme tief<br />

auf, daß es nun vorüber ist. Ich mußte nämlich, bei allen sonstigen<br />

Arbeiten, einen ziemlich langen Abschnitt meiner Nr. 3 noch ganz und<br />

gar umarbeiten, und die unvermeidliche Angegriffenheit und Seelenerschütterung,<br />

die ein solches Sinnen und Wühlen im Tiefsten mit sich<br />

bringt, warf mich oft beinahe um, und auch jetzt noch bin ich nicht<br />

völlig aus dem Kindbettfieber heraus. Doch ist bei alledem etwas<br />

Ordentliches zur Welt gebracht worden, und ich freue mich darauf, daß<br />

Du Dich darüber freuen wirst. Der Druck, sehr beschleunigt und in<br />

Folge davon eine Last mehr, ist beinahe fertig." (Br. P, S. 287.)<br />

Die Schrift erschien Mitte Oktober 1874 im Verlag von Ernst<br />

Schmeitzner in Chemnitz und kam 1 8 8 5 an den Verlag Fritzsch in<br />

Leipzig, der die ersten Schriften Nietzsches verlegt, sie dann an Schmeitzner<br />

verkauft hatte und sie 1886 zurückkaufte. Eine französische Übersetzung<br />

fertigte Frau Marie Baumgartner während des Winters an (Br. P,<br />

S. 305 und folgende Briefe; auch in den Briefen an die Angehörigen<br />

und Freunde aus jener Zeit ist viel davon die Rede); doch fand sich<br />

kein französischer Verleger dafür. (Br. P, S. 3 2 i ; II, S.<br />

497.)<br />

Über die begeisterte Aufnahme, die die Schrift bei den Nietzsche<br />

nahe stehenden Persönlichkeiten fand, berichtet die Schwester im<br />

Jg. N., S. 3 6 1 : „Mit warmer Begeisterung, ja mit der Freude Feierklang<br />

und jedenfalls ganz anders als die zweite Betrachtung wurde die dritte<br />

Unzeitgemäße von allen Freunden begrüßt. Von allen Seiten trafen<br />

bewundernde und zustimmende Briefe ein, Frau Cosima schrieb innig<br />

ergriffnen, denn sie fühlte wohl, daß hier jemand die innersten Leiden<br />

des Genius schilderte, die so oft den Mitlebenden verborgen bleiben.<br />

Ihr Brief war gewissermaßen im Namen Wagners geschrieben und<br />

drückte das aus, was sie beide beim gemeinsamen Lesen dieser Unzeitgemäßen<br />

empfunden hatten.') ,Das ist ineine Unzeitgemäße', beginnt<br />

^) Der die Schrift eingehend würdigende Brief ist abgedruckt inW. u. N., S. 2 o 7 ff.<br />

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