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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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Die griechischen Götter verlangten keine Sinnesänderung<br />

und waren überhaupt nicht so lästig und zudringlich: da war<br />

es auch möglich, sie ernst zu nehmen und zu glauben. Zu<br />

Homer's Zeiten war das griechische Wesen übrigens fertig:<br />

Leichtfertigkeit der Bilder und der Phantasie ist nöthig, um<br />

das übermässig leidenschaftliche Gemüth etwas zu beschwichtigen<br />

und zu befreien.<br />

Jede Religion hat für ihre höchsten Bilder ein Analogon<br />

in einem Seelenzustande. Der Gott Mahomet's die Einsamkeit<br />

der Wüste, fernes Gebrüll des Löwen, Vision eines<br />

schrecklichen Kämpfers. Der Gott der Christen: alles was<br />

sich Männer und Weiber bei dem Worte „Liebe" denken.<br />

Der Gott der Griechen: eine schöne Traumgestalt.<br />

Zu einem griechischen Polytheismus gehört viel Geist j es<br />

ist freilich sparsamer mit dem Geist umgegangen, wenn man<br />

nur einett<br />

Gott hat.<br />

Die griechische Moral beruht nicht auf der Religion, sondern<br />

auf der Polis.<br />

Es gab nur Priester einzelner Götter, nicht Vertreter der<br />

ganzen Religion: also keinen Stand. Ebenfalls keine heilige<br />

Urkunde.<br />

Die „leichtlebenden" Götter: das ist die höchste Verschönerung,<br />

die der Welt zu Theil geworden istj im Gefühl,<br />

wie schwer es sich lebt.<br />

13' 195

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