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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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Begierde zum Schönen. Musik steht einzig da. Aber selbst<br />

diese hat nicht vermocht, eine Organisation zu schaffen: nicht<br />

einmal die importirte Theatermusik abzuhalten.<br />

Jemand, der heute im Theater klatscht, schämt sich morgen<br />

darüber: denn wir haben unsern Hausaltar, Beethoven, Bach<br />

— da bleicht die Erinnerung.<br />

Wagner fand das Publicum sehr verschiedenartig ausgebildet,<br />

anders in der Beurtheilung, anders für Musik. Er nahm es<br />

als Einheit und erklärte seine Ausbrüche von Neigung als<br />

aus Einer Wurzel kommend d. h. er setzte voraus, dass der<br />

Effect durch gleiche Portionen von Einzeleffecten zusammenaddirt<br />

sei. So und so viel Freude an der Musik, ebensoviel<br />

an der Schauspielkunst,<br />

ebensoviel am Drama.<br />

Nun lernt er, dass eine grosse Schauspielerin diese<br />

Rechnung in Verwirrung bringt — zugleich aber steigert<br />

sich sein Ideal — ivas wird die Wirkung erst für eine Höhe<br />

erreichen, wenn eine gleich grosse Musik u. s. w. entspricht?<br />

Das erste Problem Wagner's: „warum bleibt die Wirkung<br />

aus, da ich sie empfange?" Dies treibt ihn zu einer Kritik<br />

des Publicums, des Staates, der Gesellschaft. Es setzt zwischen<br />

Künstler und Publicum das Verhältniss von Subject und<br />

Object — ganz naiv.<br />

Wagner ist eine gesetzgeberische Natur: er übersieht viel<br />

Verhältnisse und ist nicht im Kleinen befangen, er ordnet<br />

alles im Grossen und ist nicht nach der isolirten Einzelheit<br />

zu beurtheilen — Musik Drama Poesie Staat Kunst u. s. w.<br />

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