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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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listigsten Truge entgeht, Brünnhilde erweckt, wie der Fluch,<br />

der auf dem Ringe ruht, auch ihn nicht verschont, ihm nah<br />

und näher kommt, wie er, treu in Untreue, das Liebste aus<br />

Liebe verwundend, von den Schatten und Nebeln der Schuld<br />

umhüllt wird, aber zuletzt lauter wie die Sonne heraustaucht<br />

und untergeht, den ganzen Himmel mit seinem Feuerglanze<br />

entzündend und die Welt vom Fluche reinigend, — das<br />

Alles schaut der Gott, dem der waltende Speer im Kampfe<br />

mit dem Freiesten zerbrochen ist und der seine Macht an<br />

ihn verloren hat, voller Wonne am eignen Unterliegen, voller<br />

Mitfreude und Mitleiden mit seinem Ueberwinder: sein Auge<br />

liegt mit dem Leuchten einer schmerzlichen Seligkeit auf den<br />

letzten Vorgängen, er ist frei geworden in Liebe, frei von<br />

sich<br />

selbst.<br />

Und nun fragt euch selber, ihr Geschlechter jetzt lebender<br />

Menschen! Ward diess für euch gedichtet? Habt ihr den<br />

Muth, mit eurer Hand auf die Sterne dieses ganzen Himmelsgewölbes<br />

von Schönheit und Güte zu zeigen und zu sagen:<br />

es ist unser Leben, das Wagner unter die Sterne versetzt<br />

hat?<br />

Wo sind unter euch die Menschen, welche das göttliche<br />

Bild Wotan's sich nach ihrem Leben zu deuten vermögen<br />

und welche selber immer grösser werden, je mehr sie, wie<br />

er, zurücktreten? Wer von euch will auf Macht verzichten,<br />

wissend und erfahrend, dass die Macht böse ist? Wo sind<br />

Die, welche wie Brünnhilde aus Liebe ihr Wissen dahingehen<br />

und zuletzt doch ihrem Leben das allerhöchste Wissen entnehmen:<br />

'„trauernder Liebe tiefstes Leid schloss die Augen<br />

mir auf" Und die Freien, Furchtlosen, in unschuldiger Selbstigkeit<br />

^us sich Wachsenden und Blühenden, die Siegfriede unter<br />

euch?<br />

Wer so fragt, und vergebens fragt, der wird sich nach<br />

der Zukunft umsehen müssen j und sollte sein Blick in irgend<br />

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