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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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Auf Bergen zu wohnen, viel reisen, schnell von der Stelle<br />

zu kommen — darin kann man sich jetzt schon den griechischen<br />

Göttern gleichsetzen. Wir wissen auch das Vergangene<br />

und beinah das Zukünftige. Was ein Grieche sagen würde,<br />

wenn er uns sähe!<br />

Die Götter machen den Menschen noch böser; so ist<br />

Menschennatur. Wen wir nicht mögen, von dem wünschen<br />

wir, dass er schlechter werde, und freuen uns dann. Es gehört<br />

dies in die düstere Philosophie des Hasses, die noch<br />

nicht geschrieben ist, w?il sie überall das pudendum ist, das<br />

jeder<br />

fühlt.<br />

Der Panhellene Homer hat seine Lust an der Leichtfertigkeit<br />

der Götter; aber erstaunlich ist, wie er ihnen<br />

wieder Würde geben kann. Dieses ungeheure Sich -Aufschwingen<br />

ist aber griechisch.<br />

Woher stammt nun der Neid der Götter? man glaubt nicht<br />

an ein ruhend stilles Glück, sondern nur an ein übermüthiges.<br />

Es muss den Griechen schlecht zu Muthe gewesen<br />

sein, allzu leicht verwundet war ihre Seele: es verbittert sie,<br />

den Glücklichen zu sehen. Das ist griechisch. Wo es ein<br />

ausgezeichnetes Talent gab, da mag die Schaar der Eifersüchtigen<br />

ungeheuer gross gewesen sein. Traf jenen ein<br />

Unglück, so sagte man „aha! der war auch zu übermüthig".<br />

Und jeder hätte ebenso sich benommen, wenn er das Talent<br />

gehabt hätte, übermüthig; und jeder hätte gern eben den<br />

Gott gespielt, der das Unglück schickt.<br />

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