21.11.2013 Aufrufe

Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EinÜusses hat wieder die Macht des hellenischen Culturwesens<br />

zugenommen; wir erleben Erscheinungen, w^elche so<br />

befremdend sind, dass sie unerklärbar in der Luft schweben<br />

würden, wenn man sie nicht, über einen machtigen Zeitraum<br />

hinweg, an die griechischen Analogien anknüpfen<br />

könnte. So giebt es zwischen Kant und den Eleaten, zwischen<br />

Schopenhauer und Empedokles, zwischen Aeschylus und<br />

Richard Wagner solche Nähen und Verwandtschaften, dass<br />

man fast handgreiflich an das sehr relative Wesen aller Zeitbegriffe<br />

gemahnt wird: beinahe scheint es, als ob manche<br />

Dinge zusammen gehören und die Zeit nur eine Wolke sei,<br />

welche es unsern Augen schwer macht, diese Zusammengehörigkeit<br />

zu sehen. Besonders bringt auch die Geschichte<br />

der strengen Wissenschaften den Eindruck hervor, als ob<br />

wir uns eben jetzt in nächster Nähe der alexandrinischgriechischen<br />

Welt befänden, und als ob der Pendel der<br />

Geschichte wieder nach dem Punkte zurückschwänge, von<br />

wo er zu schwingen begann, fort in räthselhafte Ferne und<br />

Verlorenheit. Das Bild unserer gegenwärtigen Welt ist durchaus<br />

kein neues: immer mehr muss es Dem, der die Geschichte<br />

kennt, so zu Muthe werden, als ob er alte vertraute Züge<br />

eines Gesichtes wieder erkenne. Der Geist der hellenischen<br />

Cultur liegt in unendlicher Zerstreuung auf unserer Gegenwart:<br />

während sich die Gewalten aller Art drängen, und man<br />

sich die Früchte der modernen Wissenschaften und Fertigkeiten<br />

als Austauschmittel bietet, dämmert in blassen Zügen<br />

wieder das Bild des Hellenischen, aber noch ganz fern und<br />

geisterhaft, auf. Die Erde, die bisher zur Genüge orientalisirt<br />

w^orden ist, sehnt sich wieder nach der Hellenisirungj wer<br />

ihr hier helfen will, der hat freilich Schnelligkeit und einen<br />

geflügelten Fuss von Nöthen, um die mannichfachsten und<br />

entferntesten Punkte des Wissens, die entlegensten Welttheile<br />

der Begabung zusammenzubringen, um das ganze

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!