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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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. überwältigenden<br />

ters gestellt fühlt. Er hat sich die Widerwilligsten unterjocht:<br />

es giebt keinen begabten Musiker mehr, welcher nicht<br />

innerlich auf ihn hörte und ihn hörenswerther als sich und<br />

die übrige Musik zusammen fände. Manche, welche durchaus<br />

Etwas bedeuten wollen, ringen geradezu mit diesem sie<br />

inneren Reize, bannen sich mit ängstlicher<br />

Beflissenheit in den Kreis der älteren Meister und wollen<br />

lieber ihre „Selbständigkeit" an Schubert oder Händel anlehnen<br />

als an Wagner. Umsonst! Indem sie gegen ihr besseres<br />

Gewissen kämpfen, werden sie als Künstler selber geringer<br />

und kleinlicher j sie verderben ihren Charakter dadurch, dass<br />

sie schlechte Bundesgenossen und Freunde dulden müssen:<br />

und nach allen diesen Aufopferungen begegnet es ihnen<br />

doch, vielleicht in einem Traume, dass ihr Ohr nach Wagner<br />

hinhorcht. Diese Gegner sind bedauernswürdig: sie glauben<br />

viel zu verlieren, wenn sie sich verlieren, und irren sich<br />

dabei.<br />

Nun liegt ersichtlich Wagner nicht viel daran, ob die<br />

Musiker von jetzt ab Wagnerisch <strong>com</strong>poniren und ob sie<br />

überhaupt <strong>com</strong>poniren j<br />

ja er thut, was er kann, um jenen<br />

unseligen Glauben zu zerstören, dass sich nun wieder an ihn<br />

eine Schule von Componisten anschliessen müsse. So weit<br />

er unmittelbaren Einfluss auf Musiker hat, sucht er sie über<br />

die Kunst des grossen Vortrags zu belehren; es scheint ihm<br />

ein Zeitpunkt in der Entwicklung der Kunst gekommen, in<br />

welchem der gute Wille, ein tüchtiger Meister der Darstellung<br />

und Ausübung zu werden, viel schätzenswerther<br />

ist, als das Gelüst, um jeden Preis selber zu „schaffen". Denn<br />

dieses Schaffen, auf der jetzt erreichten Stufe der Kunst, hat<br />

die verhängnissvolle Folge, das wahrhaft Grosse in seinen<br />

Wirkungen zu verflachen, dadurch, dass man es, so gut es<br />

geht, vervielfältigt und die Mittel und Kunstgriffe des Genie's<br />

durch alltäglichen Gebrauch abnützt. Selbst das Gute in der<br />

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