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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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gänglich sind, und dass gerade dieser Eigenschaften ivegen die<br />

Kunst unter ihnen ohne Heimath und er selber der vorausgesendete<br />

Bote einer andern Zeit sein müsse. Kein goldenes<br />

Zeitalter, kein unbewölkter Himmel ist diesen kommenden<br />

Geschlechtern beschieden, auf welche ihn sein Instinct anweist,<br />

und deren ungefähre Züge aus der Geheimschrift seiner<br />

Kunst so weit zu errathen sind, als es möglich ist, von der<br />

Art der Befriedigung auf die Art der Noth zu schliessen.<br />

Auch die überm.enschliche Güte und Gerechtigkeit wird nicht<br />

wie ein unbeweglicher Regenbogen über das Gefilde dieser<br />

Zukunft gespannt sein. Vielleicht wird jenes Geschlecht im<br />

Ganzen sogar böser erscheinen als das jetzige, — denn es<br />

wird, im Schlimmen wie im Guten, offener seinj ja es wäre<br />

möglich, dass seine Seele, wenn sie einmal in vollem, freiem<br />

Klange sich ausspräche, unsere Seelen in ähnlicher Weise<br />

erschüttern und erschrecken würde, wie wenn die Stimme<br />

irgend eines bisher versteckten bösen Naturgeistes laut geworden<br />

wäre. Oder wie klingen diese Sätze an unser Ohr:<br />

dass die Leidenschaft besser ist als der Stoicismus und die<br />

Heuchelei, dass Ehrlich-sein, selbst un Bösen, besser ist, als<br />

sich selber an die Sittlichkeit des Herkommens verlieren, dass<br />

der freie Mensch sowohl gut als böse sein kann, dass aber<br />

der unfreie Mensch eine Schande der Natur ist und an<br />

keinem himmlischen noch irdischen Tröste Antheil hat; endlich,<br />

dass Jeder, der frei werden will, es durch sich selber w^erden<br />

muss, und dass Niemandem die Freiheit als ein Wundergeschenk<br />

in den Schooss fällt. Wie schrill und unheimlich<br />

diess auch klingen möge: es sind Töne aus jener zukünftigen<br />

Welt, welche der Kunst -üoahrhaft bedürftig ist und von ihr<br />

auch wahrhafte Befriedigungen erwarten kann; es ist die<br />

Sprache der auch im MenschUchen wiederhergestellten Natur,<br />

es ist genau Das, was ich früher richtige Empfindung im Gegensatz<br />

zu der jetzt herrschenden unrichtigen Empfindung nannte.<br />

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