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Band 7 - WordPress – www.wordpress.com

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Genannten mit einem vergrößernden Auge gesehen habe, so freue ich<br />

mich dieses Vorwurfs — und meiner Augen noch dazu." —<br />

Aus den kritischen persönÜchen Bemerkungen aus der Zeit der<br />

Morgenröte (i 880/81 ; W. XI, S. 378 f.);<br />

„Als ich Schopenhauer gleich meinem Erzieher feierte, hatte ich vergessen,<br />

daß bereits seit langem keine seiner Dogmen meinem Mißtrauen<br />

Stand gehalten hatte; es kümmerte mich aber nicht, wie oft ich<br />

jSchlecht bewiesen' oder ,unbeweisbar' oder ,übertrieben' unter seine<br />

Sätze geschrieben hatte, weil ich des mächtigen Eindrucks dankbar genoß,<br />

den Schopenhauer selber, frei und kühn vor die Dinge, gegen die<br />

Dinge hingestellt, auf mich seit einem Jahrzehnt geübt hatte. Als ich<br />

später Richard Wagner meine Verehrung bei einem festlichen Anlaß<br />

darbrachte, hatte ich wiederum vergessen, daß seine ganze Musik für<br />

mich auf einige hundert Takte, hierher und dorther entnommen, zusammengeschrumpft<br />

war, welche mir am Herzen lagen und denen ich<br />

am Herzen lag — es wird wohl noch jetzt der Fall sein -;^ und nicht<br />

weniger hatte ich vergessen über dem Bilde dieses Lebens, — dieses<br />

mächtigen, in eigenem Strome und gleichsam den Berg hinanströmenden<br />

Lebens — zu sagen, was ich von Richard Wagner in Ansehung der<br />

Wahrheit hielt. Wer möchte nicht gern anderer Meinung als Schopenhauer<br />

sein, habe ich immer gedacht — im Ganzen und Großen; und<br />

und wer könnte einer Meinung mit Richard Wagner sein, im Ganzen<br />

und im Kleinen!"<br />

«<br />

Aus „Ecce homo« (W. XV, S. /if):<br />

„Daß die mit den Namen Schopenhauer und Wagner abgezeichneten<br />

Unzeitgemäßen sonderlich zum Verständnis oder auch nur zur psychologischen<br />

Fragestellung beider Fälle dienen könnten, möchte ich nicht<br />

behaupten, — Einzelnes, wie billig, ausgenommen."<br />

— Jetzt, wo ich aus einiger Ferne auf jene Zustände zurückblicke,<br />

deren Zeugnis diese Schriften sind, möchte ich nicht verleugnen, daß<br />

sie im Grunde bloß von mir reden. Die Schrift ,Wagner in Bayreuth'<br />

ist eine Vision meiner Zukunft; dagegen ist in ,Schopenhauer als Erzieher'<br />

'meine innerste Geschichte, mein Werden eingeschrieben. Vor<br />

allem mein Gelöbnis!"<br />

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