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284 J. A. Freih. v. Helfert: Oesterreichische Münzen und
Verkehr gebracht wurden. Das Ausknnftsmittel fand seinen
Weg bald über Wien hinaus, ja selbst in dem belagerten
Venedig, wo man vor der Kevolution Anderes als klingende
Münze gar nicht anerkennen wollte, sah sich der Podestä
Gio. Correr zur Erklärung veranlasst, dass die neuen
Noten zu 1 Lira, die Anfangs 1849 in Umlauf gesetzt
wurden, auch in zwei Hälften getheilt werden könnten,
von denen jede zu 50 Cent,
(Bullettino ufficiale,
im Verkehr anzunehmen sei
1849, Gennajo, S. 94 f.).
Inzwischen hatte in den Industriebezirken Böhmens,
wo alle klingende Münze so zu sagen bis zum letzten
„Schein"-Kreuzer verschwunden war, eine andereMethode
begonnen, dem Mangel an kleiner Münze abzuhelfen. Das
erste mir bekannte Beispiel gaben der incorporirte Handelsstand
zu Aussig und der vereinigte Handels- und
Fabriksstand von Böhmisch - Leipa, von denen jener am
15., dieser am 16. August 1848, gegen dafür deponirte
Werthe, Zehn-Kreuzer-Scheine auszugeben begann. Das
nächste Datum unter den mir bekannten StUcken ist der
1. September, von welchem Joseph Jarisch in Juliusthal
Scheine zu fünf und zu zehn Kreuzern ausstellte
und für
den Werth derselben seine „Realität" haftend erklärte;
am selben Tage gaben Benedict Schroll& Söhne in Hauptmannsdorf
Noten zu 20 kr. aus. Aus dem October kenne
ich sechs böhmisch-mährische Orte mit eben so viel Firmen,
aus dem November deren mehr als zwanzig, wobei zu
be nerken ist,
dass ein sehr grosser Theil dieser von einzelnen
Fabrikanten, Handelsleuten, Gutsbesitzern, Gastwirthcn
ausgegebenen Zettel zu 1, 2, 3, 4, 5, 6, 10, 20 kr.,
manche davon auf Kattun gedruckt, keine Ausstellungszeit
namhaft macht und daher auch schon in die früheren
Monate fallen kann. Im Monate November begann die