21.11.2013 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-<br />

Die Wiener Pfenninge.<br />

Dl<br />

burger MUnze vorkömmt 3). Der justirte Schrötling wurde<br />

dann, um das Aufschlichten zu erleichtern, durch vier vom<br />

Schrotmeister mit einem Hammer (nicht mit dem MUnzstempel,<br />

wie Obermayr und Mader angeben) geführte<br />

kräftige Schläge erzeugt, so dass die Bezeichnung Vierschlag<br />

völlig zutreifend ist. Ob man in Schwaben diesen<br />

Vorgang wie Grote vermuthet „crutzen" hiess, scheint mir<br />

nicht erwiesen, der Oesterreicher nannte ihn „beslagen«,<br />

der Franke „vieren« *). Mit der verbesserten Technik seit<br />

den Tagen Maximilians verschwindet der eigentliche Vier<br />

schlag, dagegen lebt er als rein decoratives Moment (d. i.<br />

als ein in den MUnzstempel eingegrabenes Quadrat,<br />

welches, auf eine Spitze gestellt, den Wappenschild umfängt)<br />

auf den österreichischen, speciell auf den steieri-<br />

3) MnfFat Beiträge z. Gesch. d. baier. Mtinzwesens in der Abh.<br />

der m. Cl. d. k. Akad. d. Wiss. XI, 1. Abthlg. S. 268. — Der im<br />

Texte erwähnte Hans Burgkmair'sche Holzschnitt findet sich in<br />

dem Exemplare des Weisskunig, der Wiener Universitätsbibliothek<br />

Seite 81, als Tafel 32 und stellt das Innere eines Münzhauses dar.<br />

Im Hintergrunde werden Münzen gewogen, rechts davon stehen<br />

Tiegel in dem Schmelzofen. Im Vordergrunde nimmt die<br />

Mitte der<br />

Zainmeister ein , welcher den Zain auf dem Ambosse zu einer<br />

dünnen Platte aushämmert, rechts von ihm beschneidet der Schrotmeister<br />

mit einer Blechscheere, von welcher der untere Schenkel<br />

auf der Bank aufliegt, oder befestigt ist, die Münzplättchen, ihm<br />

gegenüber vollzieht der „Setzer" durch kräftige Schläge die eigentliche<br />

Prägung. Ein Instrument, welches den von Gi-ote vermutheten<br />

Zangen entsprechen würde, sucht man hier vergebens.<br />

*) Münzrecess zwischen Brandenburg, Bamberg, Würzburg und<br />

ßaiern vom Jahre 1434, Hirsch E. M. Archiv I, 78. „Auch wollen<br />

wir slachen lassen Pfenning die sullen ge viert werden und darauf<br />

geschlagen vf jeglichen Pfenning der obgenannten Fürsten ir zweyer<br />

Schilt" u. s. w.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!