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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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50 Dr. J. Karabacek :FDcT unmittelbare Einfluss der inoiigolischea<br />

Ungarns kommenden sogenannten „tatarischen'^<br />

Kupfermünzen. Sie entzogen sich bisher trotz ihrer greifbaren<br />

Gestalt gespensterartig jeder genügenden Definition<br />

und man braucht nur zu wissen, mit welcher Scheu selbst dieeinheimischen<br />

Gelehrten seit der oberflächlichen Prüfung<br />

durch Szechenyi und Rupp die Hand von diesen ihren<br />

„Tataren" zurückgezogen, um sich dann nicht mehr mit<br />

Goethe über die zu Räthseln gemachten einfachen Erscheinungen<br />

zu verwundern.<br />

Einfach in der That ist nämlich die Erscheinung<br />

dieser Münzen, nur muss man sie schärfer ins Auge fassen<br />

und gewissenhafter prüfen als es bisher geschehen. Heute<br />

noch gelten sie ganz allgemein als Erzeugnisse, welche<br />

die in Ungarn von 1241—1242 hausenden mongolischen<br />

Horden als bleibendes Andenken zurückgelassen. Und<br />

worauf stutzt sich diese Annahme? Auf drei sehr schwache<br />

Gründe: 1. weil Niemand bisher die offenbar verderbten<br />

Inschriften dieser Münzen zu lesen vermochte. Jedermann<br />

aber an ihnen etwas „orientalisches" fand; 2. weil dieselben<br />

oft zusammen mit den gemeinschaftlichen Kupferstücken<br />

Belas IV und Stephaus V gefunden<br />

und dadurch<br />

ungefähr in dieEpoche der mongolischen Invasion gewiesen<br />

werden, und 3. weil im Pester National -Museum ein in<br />

wahrhaft tatarischem Latein abgefasster mongolischer<br />

Jarlik (Befehl) bewahrt wird, in welchem der tatarische<br />

Gouverneur von Ungarn, der Kaimakam, die mongolischen<br />

Münzen gleich den byzantinischen im Handel und Wandel<br />

anzunehmen befiehlt.<br />

Alle diese Gründe sprechen aber nicht für, sondern<br />

eher gegen den mongolischen Ursprung der beregten<br />

Münzen, selbst wenn man davon absieht, dass die Kritik

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