bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek
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zentrierten Metallen wurden Vanadinvielkristalle <strong>im</strong><br />
FR 2 in einem Dosisbereich von 2,10 16 bis<br />
2,7.10 19 n/cm 2 (E > 1 MeV) bestrahlt. Die Proben<br />
wurden daraufhin <strong>im</strong> Temperaturbereich von 24°C<br />
bis 1.100°C einem dynamischen Zugversuch unterworfen.<br />
Die an hand der Spannungsrelaxation durchgeführte<br />
thermische Aktivierungsanlyse ergab, daß der<br />
geschwindigkeitsbest<strong>im</strong>mende Verformungsprozeß <strong>im</strong><br />
Temperaturbereich 20 - 1.1 OO°C (Ausläufer des Tieftemperaturbereichs<br />
der Fließspannung) bis zu Dosen<br />
von 1.10 13 n/cm 2 durch die Bestrahlung qualitativ<br />
nicht beeinflußt wird. Er wird, wie auch <strong>im</strong> Fall von<br />
unbestrahlten Proben, durch die Wechselwirkung von<br />
Versetzungen mit interstitiellen Fremdatomen best<strong>im</strong>mt.<br />
Be<strong>im</strong> Vanadin zeigte sich die Rolle des Sauerstoffs<br />
als ausschlaggebend. Bei kleineren Dosen wird<br />
diese Wechselwirkung zunächst abgeschwächt, vermutlich<br />
durch die Bildung von Sauerstoff-Strahlungsdefekt-Komplexe.<br />
Bei höheren Dosen (><br />
1.10 19 N/cm 2 ) best<strong>im</strong>mt die Verformungsgeschwindigkeit<br />
offensichtlich ein anderer Vorgang,der vermutlich<br />
auf eine gegenseitige Wechselwirkung von Versetzungen<br />
zurückzuführen ist.<br />
Die inneren Spannungen (athermische Spannungskomponente)<br />
werden <strong>im</strong> gesamten Dosisbereich<br />
durch die Bestrahlung erhöht. Hingegen erfolgt eine<br />
Erhöhung der effektiven Spannung (thermische Spannungskomponente)<br />
gegenüber dem unbestrahlten Zustand<br />
erst bei Dosen;;;' 1.10 13 n/cm 2 . Die temperaturunabhängige<br />
Strahlungsverfestigung (Erhöhung der<br />
Fließspannung gegenüber dem unbestrahlten Zustand)<br />
kann <strong>im</strong> Temperaturbereich 20 - 200°C bei kleinen<br />
<strong>und</strong> mittleren Dosen am besten durch eine (1Jt) 1/2_<br />
Abhängigkeit beschrieben werden. Bei höheren Dosen<br />
treten Sättigungserscheinungen auf, die auf die Bildung<br />
von Defektagglomeraten schließen läßt. Diese<br />
Ergebnisse führen zum Schluß, daß der Verformungsprozeß<br />
für bestrahlte kubisch-raumzentrierte Metalle<br />
<strong>im</strong> starken Maße von der Konzentration von interstitiellen<br />
Verunreinigungen <strong>und</strong> zum anderen von der<br />
Neutronendosis best<strong>im</strong>mt wird.<br />
6/00/6 Korrosionsuntersuchungen<br />
6/00/61 Natriumkorrosion<br />
(jetzt PSB 1141)<br />
Versuche <strong>im</strong> Korrosionskreislauf "Cerberus" des IRB<br />
an austenitischen Stählen mit 16 - 18 % Cr <strong>und</strong> 10 <br />
16 % Ni, an Nickelbasislegierungen <strong>und</strong> an den unlegierten<br />
Metallen Fe <strong>und</strong> Ni haben gewisse Aufschlüsse<br />
über den Korrosionsmechanismus liefern können<br />
(4112). Die Zusammensetzung der Legierungen beeinflußt<br />
in starkem Maße die Korrosionsgeschwindigkeit<br />
durch Natrium <strong>und</strong> ihre Temperaturabhängigkeit. Dabei<br />
verhalten sich die austenitischen Stähle ähnlich<br />
wie unlegiertes Eisen, Legierungen vom Inconel-Typ<br />
jedoch mehr wie unlegiertes Nickel. Die Aktivierungsenergie<br />
der Gesamtreaktionen der Korrosion für die<br />
austenitischen Stähle <strong>und</strong> für Fe betragen nach diesen<br />
Messungen um 15 kcal/Mol, für Inconel <strong>und</strong> Nickel<br />
haben wir Werte um 40 kcai/Mol gef<strong>und</strong>en.<br />
Nickel <strong>und</strong> Eisenbasislegierungen unterscheiden sich<br />
in einem weiteren Punkt ihres Korrosionsverhaltens.<br />
So wird die Korrosionsgeschwindigkeit bei austenitischen<br />
Stählen durch den Sauerstoffgehalt des Natriums<br />
stark beeinflußt, bei reinem Nickel findet sich<br />
diese Abhängigkeit nicht (Abb. 5). Die Korrosion<br />
von Eisenbasislegierungen beruht nach den vor! iegenden<br />
Ergebnissen der Korrosionsversuche nicht auf<br />
einem einfachen Lösungsmechanismus, da die Korrosionsgeschwindigkeit<br />
in keiner Beziehung zur Sättigungskonzentration<br />
des Eisens in Natrium steht<br />
(4113).<br />
Die Korrosionsversuche zur Auswahl von Vanadiumlegierungen<br />
nach ihrem Korrosionsverhalten <strong>und</strong> zur<br />
Klärung des Verträglichkeitsverhaltens dieser Gruppe<br />
von Werkstoffen in Natrium sind abgeschlossen worden<br />
(4114). Unter der Voraussetzung, daß eine Sauerstoffleckage<br />
in das Natrium eines Pr<strong>im</strong>ärkühlkreislaufs<br />
von der Konstruktion her unterdrückt werden kann,<br />
sind Hüllrohre aus V-15%Cr-l %Ti in einem natriumgekühlten<br />
schnellen Reaktor einsetzbar. Weitere<br />
Versuche müssen die Spezifikationen des Kühlkreislaufs<br />
ermöglichen.<br />
Die Korrosionsversuche in Natrium mit den als Gettermaterialien<br />
in den Vanadiumlegierungen enthaltenen<br />
Metallen Zirkonium <strong>und</strong> Titan haben viel zum<br />
Verständnis der Korrosion der Legierungen beigetragen<br />
(4115, 4116). Röntgenographische Untersuchungen<br />
der versprödeten Zonen von korrodierten Vanadium-Titan-Legierungen<br />
(4108) haben gezeigt, daß<br />
sich neben der Ausscheidung einer Phase (Ti, V) 0<br />
auch noch eine interstitielle Aufnahme von Sauerstoff<br />
in die Matrix beobachten läßt.<br />
Die Gehalte des Kreislaufnatriums an Sauerstoff werden<br />
mit Hilfe von kontinuierlich arbeitenden Festelektrolytzellen<br />
kontrolliert. Diese Zellen wirken als<br />
elektrochemische Sauerstoffkonzentrationsketten,<br />
deren eine Zelle das zu kontrollierende Natrium ist,<br />
während die andere Zelle durch ein konstantes definiertes<br />
Sauerstoffpotential gebildet wird. Diese Monitoren<br />
erlauben Messungen bis zu Sauerstoffgehalten<br />
unter 0,1 ppm, die <strong>im</strong> Natrium durch Heißfallenreinigung<br />
erreicht werden (4115,3063).<br />
Zur Eichung der Monitore wird die Destillationsmethode<br />
benutzt. Nach Abtrennung des metallischen<br />
Natriums von dem chemisch geb<strong>und</strong>enen durch Vakuumdestillation,<br />
wobei das Natriumoxid <strong>im</strong> Destillationsrückstand<br />
verbleibt, kann das Oxid mit großer<br />
Exaktheit best<strong>im</strong>mt werden. Die Unterscheidung von<br />
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