bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek
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4/689/6 Exper<strong>im</strong>entelle Neutronen- <strong>und</strong> Reaktorphysik<br />
4/68/67 Spezielle reaktorphysikalische Forschungsaufgaben<br />
Eine Aktivität, die <strong>im</strong> Jahre 1970 konkretere Formen<br />
annahm, waren die Entwurfs- <strong>und</strong> Entwicklungs-Arbeiten<br />
zum Beschleuniger-Booster für das Forschungszentrum<br />
Bariloche in Argentinien. Es handelt sich dabei<br />
um einen schnellen reaktivitätsmodulierten Reaktor<br />
von 100 kW Leistung, der zur Verstärkung von<br />
Neutronen<strong>im</strong>pulsen eines Linearbeschleunigers verwendet<br />
werden soll. Es wurden dazu die nuklearen<br />
Rechnungen durchgeführt, welche wegen der komplizierten<br />
Energie- <strong>und</strong> Ortsabhängigkeit hohe Anforderungen<br />
an die Rechenmethoden stellen. Außerdem<br />
beteiligte sich das Institut an den thermodynamischen<br />
<strong>und</strong> konstruktiven Arbeiten. Besonders zu erwähnen<br />
sind jedoch die Moderatoruntersuchungen, da sie einen<br />
originellen <strong>und</strong> interessanten Beitrag zur Moderatoropt<strong>im</strong>al<br />
isierung für gepulste Reaktoren darstellen.<br />
Aus der Messung zeitabhängiger Neutronenspektren<br />
in Parawasserstoff <strong>und</strong> den daraus gewonnenen Zeitmomenten<br />
läßt sich erkennen, daß Parawasserstoff<br />
ein besonders guter Moderator in diesem Zusammenhang<br />
ist.<br />
Am unterkritischen Versuchsstand konzentrierte sich<br />
die exper<strong>im</strong>entelle Arbeit auf das Studium nichtmultiplizierender,<br />
stark heterogener Systeme. Nach der<br />
Methode der Modulation mit gepulster thermischer<br />
Quelle wurden Thoriumstabanordnungen verschiedener<br />
Geometrie in einem D 2 0-Moderator untersucht.<br />
Zur Interpretation der Messungen an periodischen<br />
Gittern wurde eine modale Analyse auf der Basis eines<br />
monoenergetischen Diffusionsmodells durchgeführt,<br />
während für Einzelstabmessungen eine modifizierte<br />
Galan in-Theorie entwickelt wurde.<br />
Auf dem Gebiet des Nulleistungsrauschens wurde die<br />
Arbeit über die Messung kinetischer Reaktorparameter<br />
an einem symmetrischen Zwei-Zonen-Reaktor abgeschlossen.<br />
Entsprechende Untersuchungen an unsymmetrischen<br />
Zwei-Zonen-Cores <strong>im</strong> Argonaut- Reaktor<br />
wurden durchgeführt. Diese Arbeiten sind wichtig<br />
für das Verständnis von Kopplungseffekten in größeren<br />
Cores, für die das Punktreaktormodell nicht zutrifft.<br />
Die Untersuchungen über den Einfluß externer<br />
Rückkopplungen auf das Rauschspektrum eines Reaktors<br />
wurden auf Zwei-Zonen-Cores ausgedehnt. Diese<br />
Arbeiten sollen später die Interpretation des Leistungsrauschens<br />
erleichtern.<br />
Mit Versuchen zur S<strong>im</strong>ulation von Reaktivitätseffekten,<br />
wie sie durch Sieden des Natriums in schnellen<br />
Reaktoren hervorgerufen werden, wurde begonnen.<br />
Durch S<strong>im</strong>ulation des Na-Siedens am FR 2 sollen danach<br />
Meßmethoden zum schnellen Nachweis des Na<br />
Siedens in Reaktoren untersucht werden.<br />
Zur Analyse des Leistungsrauschens wurde mit dem<br />
Aufbau eines digitalen Frequenzanalysators begonnen.<br />
Mit diesem, aus einem digitalen Korrelator <strong>und</strong><br />
einem kleinen Prozeßrechner mit den zugehörigen Geräten<br />
für Daten-Ein- <strong>und</strong> -Ausgabe bestehenden System,<br />
sollen später vollautomatische Rauschmessungen<br />
vorgenommen <strong>und</strong> ausgewertet werden. Um den<br />
Rechner dieser Anlage voll auszunutzen, wurde er<br />
durch eigens entwickelte Zusatzelektronik <strong>und</strong> Programme<br />
außerdem zu einem vollautomatischen Varianzanalysator<br />
ausgebaut. Diese Arbeiten auf dem Sektor<br />
der Datenverarbeitung wurden ergänzt durch den<br />
direkten Anschluß eines Exper<strong>im</strong>ents an die zentrale<br />
Datenerfassungsanlage <strong>und</strong> den seit längerer Zeit vorbereiteten<br />
Einsatz einer Lochstreifenorientierten Datenstation<br />
zur Fernverarbeitung der Meßdaten.<br />
4/68/62 Spezielle neutronenphysikalische<br />
Forschungsaufgaben.<br />
Die Einfangquerschnittsmessungen wichtiger Spaltprodukte<br />
am Bremszeitspektrometer wurden abgeschlossen<br />
(4451). Aus den gemessenen Einfangquerschnitten<br />
<strong>im</strong> keV-Bereich werden die p-Wellen-Stärkefunktionen<br />
erm ittelt, die mit, nach dem optischen<br />
Kernmodell berechneten Werten, verglichen wurden.<br />
Im besonderen liefert der exper<strong>im</strong>entelle Wert der<br />
p-Wellen-Stärkefunktion von Tc-99, dessen Einfangquerschnitt<br />
in dieser Arbeit erstmals best<strong>im</strong>mt wurde,<br />
einen Beitrag zum Verständnis der interessanten<br />
Struktur <strong>im</strong> Verlauf der p-Wellen-Stärkefunktion in<br />
Abhänigkeit von der Massenzahl <strong>im</strong> Gebiet der Massenzahl<br />
100.<br />
Die Untersuchungen über die Zeitabhängigkeit der<br />
Spektren verzögerter Neutronen für U-35, U-38 <strong>und</strong><br />
Pu-39 bei Spaltung mit thermischen <strong>und</strong>/oder<br />
14 MeV Neutronen, für die bisher keine vollständigen<br />
<strong>und</strong> zum Teil diskrepante Daten vorliegen, wurden<br />
weitgehend abgeschlossen. Daraus lassen sich die zum<br />
Teil doch recht unterschiedlichen Spektren der einzelnen<br />
Gruppen verzögerter Neutronen ermitteln, die sowohl<br />
für die Reaktorphysik als auch für das Verständnis<br />
des Spaltprozesses von Bedeutung sind.<br />
Als eine Ergänzung des Uranblockexper<strong>im</strong>ents sind<br />
die ebenfalls am FR 2 durchgeführten Spektrumsmessungen<br />
der prompten Spaltneutronen von U-235 <strong>und</strong><br />
Pu-239 zu betrachten. Sie sollen dazu beitragen, die<br />
Diskrepanz zwischen differentiellen Spaltspektrumsmessungen<br />
<strong>und</strong> integralen Ratenmessungen in schnellen<br />
Spektren aufzuklären. Die Zuverlässigkeit der benutzten<br />
Meßtechniken, nämlich Protonenrückstoßzähler<br />
<strong>und</strong> ein He 3 -Halbleiterspektrometer, <strong>im</strong> Energiebereich<br />
100 keV bis 10 MeV wurde durch eine Reihe<br />
von Messungen mit monoenergetischen Neutronen<br />
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