bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek
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Die Arbeiten zur Gewinnung von Americium <strong>und</strong> Curium<br />
aus dem HAW von Wiederaufarbeitungsanlagen<br />
(2467) werden besonders intensiv weitergeführt, da<br />
<strong>im</strong> Rahmen des künftigen Actinidenprojektes Pläne<br />
zur Errichtung einer entsprechenden Zusatzanlage an<br />
der WAK (Isolierungsanlage für Americium <strong>und</strong> Curium,<br />
ISAAC) bestehen. Das ursprüngliche Prinzip<br />
Fließschema mußte in entscheidenden Punkten geändert<br />
werden. So bereitet die ursprünglich dem HAW<br />
als Komplexbildner zugesetzte Citronensäure nach<br />
Untersuchung der Abteilung Dekontaminationsbetriebe<br />
(ADB) bei der Endbehandlung des HAW (Verglasung)<br />
übermäßige Schwierigkeiten. Ein besser geeigneter<br />
Komplexbildner wurde in einem Gemisch aus<br />
1 M Milchsäure <strong>und</strong> 0,1 M Nitrilotriessigsäure gef<strong>und</strong>en<br />
(4393). Nach weiteren Untersuchungen der ADB<br />
kann die der Extraktion vorgeschaltete Denitrierung<br />
des HAW mittels Ameisensäure so geführt werden,<br />
daß die bei der Extraktion störenden Spalt- <strong>und</strong> Korrosionsprodukte<br />
(insbes. Zr, Nb, Mo, Ru, Fe, Cr) großenteils<br />
durch Ausfällung entfernt werden. Die Arbeiten<br />
konzentrieren sich daher jetzt auf die Frage,<br />
ob auf den Zusatz von Komplexbildnern bei der Extraktion<br />
überhaupt verzichtet werden kann. Weiter<br />
wurde die Trennung Actiniden/Lanthaniden durch<br />
selektive Rückextraktion des Am/Cm mittels Milchsäure/Diäthylentriaminpentaacetat<br />
<strong>und</strong> die Rückextraktion<br />
der Lanthaniden mittels HN0 3 studiert. In<br />
einer Gr<strong>und</strong>lagenstudie wurde die Komplexbildung<br />
von Americium <strong>und</strong> einigen Spaltprodukten mit<br />
HDEHP sowie der Einfluß von TBP auf die Extraktion<br />
untersucht (4393). Für die Abtrennung <strong>und</strong> Konzentrierung<br />
des Am/Cm aus der Produktlösung des<br />
Extraktionszyklus befindet sich ein Kationenaustausch-Verfahren<br />
in der Entwicklung, das bisher zu<br />
hoffnungsvollen Ergebnissen geführt hat.<br />
Für die Targetierung <strong>und</strong> Bestrahlung von Actiniden<br />
<strong>im</strong> Kilogramm-Maßstab wird eine Vorstudie durchgeführt.<br />
Hierzu wurde ein Rechenprogramm zur Berechnung<br />
der Ausbeuten an schweren Actiniden sowie der<br />
Wärme- <strong>und</strong> Gaserzeugung bei der Bestrahlung verschiedener<br />
Actiniden-Nuklidgemische ausgearbeitet.<br />
Weiter wurde mit den Betreibern der Reaktoren<br />
FR 2, BR 2, MZFR <strong>und</strong> HDR die spezielle Problematik<br />
bei der Bestrahlung diskutiert. Der gegenwärtige<br />
Stand der Vorstudie erlaubt -Anfang 1971 den Beginn<br />
der Ingenieurs-Detailplanung; für Ende 1971 sind<br />
erste Prototypbestrahlungen <strong>im</strong> BR 2 vorgesehen.<br />
9/69/2 Gr<strong>und</strong> lagenforschung<br />
Gr<strong>und</strong>lagenstudien zur Wiederaufarbeitung<br />
von Kernbrennstoffen<br />
Die Untersuchungen über die Kinetik der MetalIextraktion<br />
mit TBP wurden mit dem Studium der Konstitution<br />
der Komplexe in Lösung fortgesetzt. Als Methode<br />
diente die rückstoßfreie Kernresonanzfluoreszenz<br />
in schockgefrorenen Lösungen. Vorläufige Ergebnisse<br />
zeigen (4395), daß bei der Extraktion von<br />
FeCI 3 aus salzsauren Lösungen mit o-Phosphorsäuretri-estern<br />
(S) anionische Komplexe der Form<br />
[FeCI 4 S2] - vorl iegen. Die Bindung des organischen<br />
Lösungsmittels an das FeCl 4 -Anion n<strong>im</strong>mt in der<br />
Reihenfolge Tri-äthyl-phosphat, Tri-phenyl-phosphat,<br />
Tri-butyl-phosphat ab. Der Triäthylphosphatkomplex<br />
besitzt nach den Mößbauerdaten oktaedrische Koordination;<br />
die Parameter der Tri-phenylphosphat- <strong>und</strong><br />
Tributylphosphat-Extrakte liegen zwischen tetraedrischer<br />
<strong>und</strong> oktaedrischer Struktur. Ein Vergleich der<br />
Extraktionsklasse der koordinativ solvatisierten Salze<br />
der o-Phosphorsäure-Tri-ester mit der Extraktionsklasse<br />
der komplexen Metallsäuren zeigt, daß die in<br />
der organischen Phase vorl iegenden Komplexverbindungen<br />
sehr ähnlich sind. Der Unterschied in der<br />
Struktur der Extrakte besteht nur in der stärkeren<br />
Bindung des Solvents zum Anionenkomplex des Metalls.<br />
Der Austausch von Liganden zwischen der ungeb<strong>und</strong>enen<br />
<strong>und</strong> der komplex-geb<strong>und</strong>enen Form läßt sich<br />
unter best<strong>im</strong>mten Bedingungen <strong>im</strong> NMR-Spektrum<br />
verfolgen. Auf diese Weise können auch die kinetischen<br />
Parameter des Ligandenaustausches in den<br />
Komplexen des Uranyl-Ions mit phosphororganischen<br />
Verbindungen wie Tri-buthylphosphat (TBP), Trioctylphosphinoxid<br />
(TOPO) <strong>und</strong> Di-(2-äthyl)-Hexylphosphorsäure<br />
(DEHPA) mit Hilfe der 31 P-Resonanz best<strong>im</strong>mt<br />
werden. Erste Messungen an den drei genannten<br />
Systemen wurden <strong>im</strong> Berichtsjahr begonnen.<br />
Die Untersuchungen über die Konstitution der Ruthennitrosyl<br />
(111 )-nitratokomplexe <strong>im</strong> Prozeßmedium<br />
des Purex-Verfahrens wurde fortgesetzt. Die wesentlichen<br />
neuen Ergebnisse sind die Unterscheidung von<br />
Ru (IV)- <strong>und</strong> RuNo (111) unter den neun kation ischen<br />
Fraktionen der Hochspannungselektrophorese. Weiterhin<br />
wurden durch Gleichgewichtsmessungen die genetischen<br />
Zusammenhänge zwischen einzelnen Fraktionen<br />
festgestellt. Ein Teilerfolg bei der Best<strong>im</strong>mung<br />
der Bruttoformeln der elektrophoretischen Fraktionen<br />
konnte dadurch erreicht werden, daß bei vier<br />
Fraktionen eine eindeutige Nitrat-Best<strong>im</strong>mung gelungen<br />
ist.<br />
Weiterhin konnten bei Extraktionsuntersuchungen an<br />
den einzelnen elektrophoretischen Fraktionen <strong>im</strong> wesentlichen<br />
zwei Fraktionen, nämlich die neutrale <strong>und</strong><br />
die einfach positiv geladene mit Verteilungskoeffi-<br />
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