23.11.2013 Aufrufe

bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

bericht forschungs· und entwicklungsarbeiten im jahre ... - Bibliothek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Symmetrieeigenschaften der Naturgesetze erhalten<br />

lassen.<br />

ß-Zerfall<strong>und</strong> schwache Wechselwirkung<br />

Es war das Ziel der Untersuchungen, möglichst umfangreiche<br />

Sätze von Observablen aus ß-übergängen<br />

<strong>und</strong> ß'Y-Kaskaden zu ermitteln. Dazu gehören shape<br />

Faktoren <strong>und</strong> Grenzenergien von ß-Spektren, Anisotropiekoeffizienten<br />

von ß'Y-Winkelkorrelationen sowie<br />

Asymmetriekoeffizienten aus ß'Y-Zirkularpolarisationskorrelationen.<br />

1970 wurde unter Zuhilfenahme<br />

der Erkenntnisse aus der Neuformulierung der Theorie<br />

des ß-Zerfalls ein Rechenprogramm erstellt. Das<br />

Besondere an diesem Programm ist die Verwendung<br />

von Observablen als Eingangsdaten. Dadurch läßt sich<br />

prüfen, inwieweit Kernstrukturen durch spezielle<br />

Kernmodelle richtig beschrieben werden.<br />

Im einzelnen wurden <strong>im</strong> Berichtszeitraum folgende<br />

Arbeiten durchgeführt:<br />

1) Ein für die Messung von shape Faktoren <strong>und</strong> ß­<br />

Grenzenergien bis 17 MeV geeignetes Doppellinsenspektrometer<br />

wurde fertiggestellt. Die gewählte<br />

Konzeption läßt eine Verwendung des Gerätes am<br />

externen Strahl des Zyklotrons zu. Mit Hilfe von<br />

Konversionselektronen wurden Fokussierungseigenschaften,<br />

Impulsauflösungsvermögen <strong>und</strong><br />

Transmission ermittelt. Die Frage nach der mathematischen<br />

Behandlung kontinuierlicher Spektren<br />

wurde speziell für den vorliegenden Fall geklärt<br />

(4145).<br />

2) Für die Messung von Anisotropiekoeffizienten an<br />

ßr-Winkelkorrelationen wurde eine spezielle Anordnung<br />

von vier ß-Zählern <strong>und</strong> zwei vertauschbaren<br />

'Y-Zählern aufgebaut <strong>und</strong> in Betrieb genommen.<br />

Die Anlage gestattet die s<strong>im</strong>ultane Best<strong>im</strong>mung<br />

von A 2 - <strong>und</strong> A4-Koeffizienten der Winkelkorrelation.<br />

Geometrie <strong>und</strong> Auswerteverfahren<br />

sind so ausgelegt, daß instrumentelle Unsymmetrien<br />

el<strong>im</strong>iniert werden können. Die ersten Untersuchungen<br />

wurden auf die gut zugänglichen einfach<br />

verbotenen ß-übergänge von 86 Rb <strong>und</strong><br />

198 Au konzentriert. Dabei wurden erstmals A4­<br />

Terme beobachtet (4144).<br />

3) Asymmetriekoeffizienten bei ß'Y-Zirkularpolarisationskorrelationen<br />

wurden für isospinverbotene<br />

Fermi-übergänge in 59 Fe, 124 Sb <strong>und</strong> 44 Sc best<strong>im</strong>mt<br />

(4145, 4147). Solche Messungen geben<br />

Auskunft über die wesentliche Frage nach der Ladungsabhängigkeit<br />

der Kernkräfte. Eine umfassende<br />

Zusammenstellung solcher Untersuchungen<br />

wurde in (4148) gegeben.<br />

Daneben wurden über die Messung von Asymmetriekoeffizienten<br />

in 103 Ru, 97Nb <strong>und</strong> 72Ga<br />

Kernspins sowie Multipolaritäten von 'Y-übergängen<br />

best<strong>im</strong>mt (4145, 4146, 4147).<br />

4) Die Winkelabhängigkeit des Asymmetriekoeffizienten<br />

der ß'Y-Zirkul arpolarisationskorrelation wurde<br />

am einfach verbotenen übergang in 86 Rb best<strong>im</strong>mt.<br />

Für solche Messungen sind lange Meßzeiten<br />

charakteristisch. Im Zusammenhang damit<br />

wurde der Einfluß der linearen Polarisation bei der<br />

Messung der zirkularen Polarisation von 'Y-Strahlung<br />

diskutiert (4149).<br />

In theoretischen Arbeiten wurde gemeinsam mit<br />

der Universität Heidelberg der Einfluß der Kernladungsverteilung<br />

auf die Form der ß-Spektren untersucht<br />

(4150). Eine modifizierte Entwicklung für<br />

die Elektronenradialwellenfunktionen führte zu<br />

neuen Formfaktorkoeffizienten, die von der Form<br />

der Ladungsverteilung <strong>im</strong> Kern abhängen (4151).<br />

Polarisationsmessungen an "(-Strahlung<br />

Der Schwerpunkt der Arbeiten über Polarisationsmessungen<br />

an 'Y-Strahlung lag bei der Frage nach der<br />

Paritätsreinheit von Kernzuständen. Bei den Kernen<br />

181 Ta <strong>und</strong> 180 Hf konnten Einflüsse der schwachen<br />

Wechselwirkung auf die Kernkräfte signifikant nachgewiesen<br />

werden. Dagegen zeigten Messungen an<br />

175 Lu <strong>im</strong> Rahmen der Statistik keinen Effekt (4152,<br />

4153). In diesem Zusammenhang wurde 1969 eine<br />

links-rechts Asymmetrie in der Compton-Streuung an<br />

polarisierten Elektronen entdeckt. Sie entsteht durch<br />

Interferenz von Real- <strong>und</strong> Imaginärteil der Streuamplitude<br />

<strong>und</strong> läßt sich als Effekt höherer Ordnung<br />

in der Quantenelektrodynamik erklären (4154). Ein<br />

wesentlicher Aspekt dieses Effektes liegt in der Möglichkeit<br />

einer Prüfung der Quantenelektrodynamik.<br />

Am Reaktor FR 2 wurde zirkularpolarisierte 'Y-Strahlung<br />

nach dem Einfang polarisierter thermischer Neutronen<br />

beobachtet. Anfänglich wurden durch Messung<br />

des Mittelwertes der zirkularen Polarisation von<br />

Einfang-'Y-Strahlung Spins von Compo<strong>und</strong>-Zuständen<br />

best<strong>im</strong>mt (4155, 3046). Anschließend konnte mit<br />

Hilfe von hochauflösenden Ge-li-Detektoren die Polarisation<br />

einzelner 'Y-übergänge gemessen <strong>und</strong> die<br />

Spins spezieller Niveaus best<strong>im</strong>mt werden. Diese Arbeiten<br />

wurden 1970 abgeschlossen.<br />

In einem 1969 durchgeführten Exper<strong>im</strong>ent wurde mit<br />

Hilfe des Mößbauereffektes die Hyperfeinstrukturaufspaltung<br />

von Kernniveaus zur Analyse zirkularpolarisierter<br />

'Y-Strahlung herangezogen. Dabei konnte die<br />

Orientierung des Restkerns nach der Reaktion<br />

56 Fe(d,p)5 7Fe best<strong>im</strong>mt werden (4157, 4158). Die<br />

Interpretation des Meßergebnisses <strong>im</strong> Rahmen des<br />

optischen Modells weist auf einen unerwartet starken<br />

Beitrag des Spin-Bahn-Terms hin.<br />

Während eines Gastaufenthaltes an der University of<br />

Cilifornia, Los Angeles, wurde von einem Mitglied<br />

der Arbeitsgruppe die Anregungsfunktion von proto-<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!